Russland will in Sudan einen Militärstützpunkt bauen. Beide Regierung beginnen mit der Ratifizierung des Abkommens über die Basis.
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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will seine Präsenz in Afrika stärken ausbauen und alte Kontakte wiederbeleben.
  • In Sudan will Moskau seine Pläne für einen Marinestützpunkt vorantreiben.
  • Beide Parlamente werden mit der Ratifizierung des Abkommens beginnen.

Russland treibt seine Pläne für einen Marinestützpunkt im Sudan voran. Das sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow in Moskau nach einem Treffen mit seiner Kollegin aus dem Sudan, Mariam al-Mahdi. Demnach werden beide Parlamente mit der Ratifizierung des Abkommens über die Basis im Nordosten Afrikas am Roten Meer beginnen.

Die gesetzgebende Versammlung im Sudan werde das Dokument unter Berücksichtigung der Beziehungen mit Russland begutachten. Das sagte al-Mahdi der Agentur Interfax zufolge.

Russland Sudan
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (rechts) und die sudanesische Aussenministerin Mariam al-Sadiq al-Mahdi (links) während einer gemeinsamen Pressekonferenz nach ihren Gesprächen in Moskau, Russland, 12. Juli 2021. - Keystone

Die russische Marine will die geografische Lage am Roten Meer als Logistikzentrum und zur Wartung ihrer Kriegsschiffe nutzen. Die Basis sei rein defensiver Natur und nicht gegen andere Staaten gerichtet, hiess es.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte das Gesetz über die Gründung eines Marinestützpunkts Anfang Juli in der Staatsduma eingebracht. Demnach sollen dort maximal 300 Menschen stationiert sein, die sich um die materialtechnische Versorgung der Flotte kümmern.

Maximal vier Kriegsschiffe dürfen sich im Hafen aufhalten

Eine Ausweitung des Personalstabs ist demnach nur mit Genehmigung der Regierung in Khartum möglich. Erlaubt sind demnach auch maximal vier Kriegsschiffe, die sich gleichzeitig in dem Hafen aufhalten dürfen, darunter auch atomar betriebene.

Der Sudan war unter dem autokratischen Präsidenten Omar al-Baschir viele Jahre isoliert. Seit seinem Sturz 2019 bemüht sich die neue Führung um bessere Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft.

Russland will seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent ausbauen und dafür auch alte Kontakte wiederbeleben. Mit einzelnen Staaten hat das russische Militär bereits Abkommen über eine Zusammenarbeit. Nach früheren russischen Angaben werden Waffen und Technik geliefert. Russland entsendet immer wieder auch Militärberater in afrikanische Staaten.

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