Trump erwies der liberalen Justiz-Ikone Ruth Bader Ginsburg die letzte Ehre. Bei seinem Besuch im United States Supreme Court Building kam es zu Protesten.
Ruth Bader Ginsburg
Donald und Melanie Trump besuchten den Sarg von Ginsburg im United States Supreme Court Building. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Tod von Richterin Ruth Bader Ginsburg ist ein Streit um ihre Nachfolge entbrannt.
  • Heute Donnerstag hat Donald Trump den Sarg der Verstorbenen besucht.
  • Weil er noch vor den Wahlen einen Nachfolger nominieren will, kam es zu Protesten.

Begleitet von Protesten hat US-Präsident Donald Trump der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg die letzte Ehre erwiesen.

Trump kam am Donnerstag mit seiner Ehefrau Melania zum vor dem Obersten Gerichtshof in Washington aufgebahrten Sarg der liberalen Richterin. Der Präsident trug dabei – wie nur sehr selten – eine Gesichtsmaske zum Schutz vor dem Corona-Virus.

«Wählt ihn ab»

Gestört wurde der Besuch von Protesten: Demonstranten riefen unter anderem «wählt ihn ab» und «respektiere ihren letzten Willen». Der zweite Slogan ist eine Anspielung auf den Wunsch von Ruth Bader Ginsburg, der sie vor ihrem Tod äusserte. Dabei sagte sie, dass über ihre Nachfolge am United States Supreme Court Building erst nach der Präsidentschaftswahl am 3. November entschieden wird.

Demokraten wollten mit Nachfolge-Wahl warten

Trump
First Lady Melania Trump steht neben dem Sarg von Ruth Bader Ginsburg im United States Supreme Court Building. - AP

Trump will dagegen schon am Samstag eine Nachfolgekandidatin präsentieren. Er setzt darauf, dass diese dann noch vor der Präsidentschaftswahl in knapp sechs Wochen vom Senat bestätigt wird. In der Kongresskammer stellen seine Republikaner die Mehrheit.

Die oppositionellen Demokraten haben Trump vergeblich aufgefordert, erst die Präsidentschaftswahl abzuwarten. 2016 hatten die Republikaner im Senat monatelang die Neubesetzung eines vakanten Supreme-Court-Postens durch den damaligen Präsidenten Barack Obama blockiert. Dies mit dem Argument, über die Personalie solle erst nach der Präsidentschaftswahl entschieden werden. Trump konnte den Posten dann nach seinem Wahlsieg besetzen.

Ruth Bader Ginsburg wurde 87 Jahre alt

ruth bader ginsburg
Ruth Bader Ginsburg spricht während einer Diskussion zum 100. Jahrestag der Ratifizierung des 19. Zusatzartikels. - dpa

Ginsburg war am Freitag im Alter von 87 Jahren an Krebs gestorben. Die höchst angesehene Juristin war eine von vier Linksliberalen in dem neunköpfigen Richterkollegium.

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