Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat der früheren deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, zum Erstarken Russlands beigetragen zu haben.
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki - AFP/Archiv

«Frau Bundeskanzlerin, Sie schweigen seit Beginn des Krieges. Dabei hat gerade die Politik Deutschlands während der vergangenen zehn, fünfzehn Jahre dazu geführt, dass Russland heute eine Stärke hat, die auf dem Monopol des Verkaufs von Rohstoffen basiert«, sagte Morawiecki am Montag bei einer Pressekonferenz in Warschau.

Auch jetzt bremse die deutsche Regierung innerhalb der Europäischen Union, wenn es um weitere Sanktionen gegen Moskau gehe, sagte Morawiecki weiter. Dies sei aus den Protokollen von EU-Treffen ersichtlich. «Jeder, der die Mitschriften liest, wird wissen, dass Deutschland die grösste Bremse ist, wenn es um entschiedenere Sanktionen geht.» Morawiecki appellierte deshalb an Merkels Amtsnachfolger Olaf Scholz, seine Haltung zu Russland zu überdenken.

«Nicht die Stimmen der deutschen Unternehmen, der deutschen Milliardäre, die Sie jetzt wahrscheinlich von weiteren Massnahmen abhalten, sollten heute in Berlin laut zu hören sein», sagte der nationalkonservative Regierungschef. «Es ist die Stimme dieser unschuldigen Frauen und Kinder, die Stimme der Ermordeten, die von allen Deutschen und von allen deutschen Politikern gehört werden sollte.»

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