Der frühere palästinensische Regierungschef und Unterhändler Ahmed Korei ist am Donnerstag nach seinem Tod im Alter von 85 Jahren beigesetzt worden.
Chefunterhändler Ahmed Korei im November 2020
Chefunterhändler Ahmed Korei im November 2020 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Korei trug 1993 massgeblich zum Friedensabkommen von Oslo bei.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas würdigte Korei, der 1993 massgeblich zum Friedensabkommen von Oslo beigetragen hatte, als unermüdlichen «Kämpfer» für die palästinensische Sache.

Korei alias Abu Alaa war als Chefunterhändler in den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern bekannt geworden, die 1993 vor dem Weissen Haus in Washington zu einem historischen Handschlag zwischen Palästinenserpräsident Jassir Arafat und dem israelischen Regierungschef Jizchak Rabin geführt hatten.

Seit 1996 stand das Gründungsmitlied der Fatah-Bewegung an der Spitze des palästinensischen Parlaments. 2003 wurde er unter Palästinenserpräsident Arafat zum Regierungschef ernannt. Die Fatah erlitt jedoch in den Parlamentswahlen 2006 eine Wahlschlappe zugunsten der radikalislamischen Hamas.

Die Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern lagen jahrelang auf Eis, Korei setzte sie dann aber auf Abbas' Bitte 2007 fort. Sie scheiterten jedoch an Differenzen über die israelische Siedlungspolitik und an gegenseitigen Vorwürfen gebrochener Versprechen. In seinen späteren Jahren wuchsen auch bei Korei selbst Zweifel an der Umsetzbarkeit der Zweistaatenlösung, die einen unabhängigen Palästinenserstaat vorsieht.

Zu seiner Beisetzung erschienen namhafte palästinensische Politiker. Der US-Botschafter in den Palästinensergebieten, George Noll, drückte sein «tiefstes Beileid» aus. Er habe «viele Diskussionen mit Korei über die politische Geschichte der Palästinenser» geführt.

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