Vor einem Jahr hatte Indien den Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs gestrichen.
Pakistans Präsident Arif Alvi auf einer Kundgebung in Islamabad
Pakistans Präsident Arif Alvi auf einer Kundgebung in Islamabad - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Pakistan waren für heute Mittwoch Proteste geplant.
  • Vor einem Jahr entzog Neu Delhi der Kaschmir-Region die Autonomierechte.

Der pakistanische Regierungschef Imran Khan hat Indien anlässlich eines wichtigen Jahrestags des Kaschmir-Konflikts als «Unterdrücker und Aggressor» bezeichnet.

Vor einem Jahr hatte Indien den Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs gestrichen. Khan verurteilte dies am Mittwoch als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit». In ganz Pakistan waren für Mittwoch Proteste geplant. Die Behörden im indischen Teil Kaschmirs hatten zuvor eine zweitägige Ausgangssperre verhängt.

Pakistan empört über die Verfassungsaufhebung in Neu Delhi

Neu Delhi hatte im August vergangenen Jahres den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus für Kaschmir aufgehoben. Der Schritt sorgte in Pakistan für Empörung und scharfe Kritik.

Pakistan sieht darin einen Versuch Indiens, die muslimische Mehrheit in der Region zu verdrängen. Pakistans Präsident Arif Alvi zog in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit den umstrittenen israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland. Indien hätte sich bei Israel abgeschaut, wie man die Bevölkerungsstruktur in Kaschmir ändern könne. Das sagte er bei einer Kundgebung in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad.

Kämpfe für die Unabhängigkeit Kaschmirs

Das Gebiet im Himalaya-Gebirge ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen den Atommächten Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan vollständig beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.

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