Wegen möglicher Proteste am Jahrestag der Aufhebung der Autonomierechte haben die Behörden im indischen Teil von Kaschmir eine Ausgangssperre verhängt.
Soldaten im indischen Teil von Kaschmir
Soldaten im indischen Teil von Kaschmir - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr entzog Neu Delhi der Unruheregion die Autonomierechte.

Für die ganze Region gelte am 4. und 5. August eine «vollständige Ausgangssperre», sagte ein hochrangiger Polizeibeamter der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Tausende Soldaten errichteten Strassensperren auf den Hauptstrassen Kaschmirs.

Polizeiwagen fuhren durch die Hauptstadt Srinagar und forderten die Menschen per Lautsprecher auf, in ihren Häusern zu bleiben. Bewohner der Region hatten den Jahrestag zuvor als «schwarzen Tag» bezeichnet.

Neu Delhi hatte im August vergangenen Jahres den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs gestrichen und eine Ausgangssperre in der Region verhängt. Rund 7000 Menschen wurden in der Folge festgenommen, noch immer befinden sich hunderte in Hausarrest oder im Gefängnis. In der Region sorgt derzeit ausserdem eine neue Regelung für Wut, die erstmals Menschen von ausserhalb den Kauf von Land in Kaschmir erlaubt.

Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan vollständig beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.

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