Nicolas Sarkozy war in letzten freien Stunden in Nobel-Beiz
Jetzt tritt Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy seine Haftstrafe an. Den letzten Abend in Freiheit verbrachte er in einem Nobel-Restaurant.

Das Wichtigste in Kürze
- Montagabend verbrachte Sarkozy noch in einem Restaurant mit drei Michelin-Sternen.
- Mit dabei war auch Frau Carla Bruni. Gefeiert wurde der 14. Geburtstag von Tochter Giulia.
- Jetzt tritt Frankreichs Ex-Präsident seine fünfjährige Haftstrafe an.
Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy ist nach seiner Verurteilung in der Libyen-Affäre zum Haftantritt am Gefängnis eingetroffen. Der 70-Jährige kam am Morgen am Pariser Gefängnis La Santé an, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

In der sogenannten Libyen-Affäre war er zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sarkozy wird im Pariser Gefängnis La Santé inhaftiert, wo es einen Trakt für Häftlinge gibt, die besonders geschützt werden müssen. Etwa, weil es sich um Prominente handelt.
Erwartet wird aber, dass der 70-Jährige in einem besonders isolierten Bereich einquartiert wird. Eine Vorzugsbehandlung erwartet ihn nicht.
Doch bevor es soweit ist, zeigte sich Sarkozy am Montagabend mit seiner Familie nochmals in der Öffentlichkeit. Seinen letzten Tag in Freiheit nutzte der Ex-Präsident für den Besuch des Nobel-Restaurants «Le Cinq» in Paris.
Luxus-Restaurant zur Geburtstagsfeier der 14-jährigen Tochter
Grund: Der 14. Geburtstag seiner Tochter Giulia. Dabei sparte Nicolas Sarkozy offenbar keine Kosten. Denn im Luxus-Restaurant mit drei Michelin-Sternen gibt es etwa Spaghetti mit Trüffeln für 190 Franken oder Langusten für 170 Franken.
Mit dabei waren neben Ehefrau Carla Bruni (57) und Tochter Giulia auch weitere Kinder: Sein ältester Sohn Jean (39) mit seiner Ehefrau Jessica (39), Sohn Louis (28) sowie Brunis Sohn Aurélien Enthoven (24).
Carla Bruni: «Kein einfacher Geburtstag»
Auf Instagram gratulierte Mama Carla Bruni Giulia zum Geburtstag und nahm dabei auch Bezug auf den Haftantritt ihres Ehemannes: «Alles Gute zum Geburtstag an das wunderbarste aller Mädchen! Dieses Jahr ist kein einfacher Geburtstag, aber du bist so stark und tapfer», schreibt sie.

Laut der «Bild» ist aus dem Umfeld des Paares zu hören, dass Bruni panische Angst hat um ihren Mann. Denn sie befürchte, dass er im Gefängnis viel Gewicht verlieren könnte. Laut ehemaligen Insassen ist das Essen im Gefängnis La Santé sehr schlecht.
Zu seinem Haftantritt darf Nicolas Sarkozy nur mitnehmen, was erlaubt ist. Dazu gehören unter anderem zehn Fotos und drei Taschenbücher. Der Ex-Präsident verriet dazu der Zeitung «Le Figaro»: «Ich habe die beiden Bände des Grafen von Monte Cristo eingepackt sowie die Biografie Jésus von Jean-Christian Petitfils.»
Nicolas Sarkozy kann eine Freilassung unter Auflagen beantragen
Um sich vor der Kälte zu schützen, darf der 70-Jährige einen Schal mit ins Gefängnis nehmen. Dieser darf maximal einen Meter lang sein. Erlaubt sind auch Ohrstöpsel, um den Lärm abzudämpfen. Besucher sind zwei- bis dreimal pro Woche gestattet.
Der Ex-Präsident kann aufgrund seines Alters unmittelbar nach Haftantritt eine Freilassung unter Auflagen beantragen. Dies, um seine Strafe ausserhalb des Gefängnisses zu verbüssen.
Eine entsprechende Regelung greift in Frankreich für Häftlinge ab 70 Jahren. Die Justiz muss über den Antrag binnen zwei Monaten entscheiden.
Sarkozy war im Prozess um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen Ende September schuldig gesprochen worden. Er soll Teil einer kriminellen Vereinigung gewesen sein. Das Gericht ordnete eine vorläufige Vollstreckung des Urteils an.