Weil sie Demokratie-Aktivisten bei einem Fluchtversuch nach Taiwan geholfen haben sollen, sind in Hongkong neun Menschen festgenommen worden.
Angehörige protestieren gegen die Festnahme von zwölf Demokratie-Aktivisten
Angehörige protestieren gegen die Festnahme von zwölf Demokratie-Aktivisten - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Vertreter von Demokratie-Bewegung wollten mit dem Boot nach Taiwan.
  • Neun Helfer wurden von der Polizei für die Organisation der Flucht festgenommen.
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Die Verdächtigen seien wegen «Unterstützung von Straftätern» in Gewahrsam, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Sie hätten das Boot zur Flucht, die finanziellen Mittel sowie den Transport zum Pier organisiert.

Die chinesische Küstenwache hatte Ende August ein Schnellboot abgefangen, das zwölf Demokratie-Aktivisten nach Taiwan bringen sollte. Taiwan bietet Menschen Zuflucht, die vor dem wachsenden Einfluss der autoritären Regierung in Festlandchina fliehen. Einige der an Bord befindlichen Aktivisten wurden in Hongkong wegen der pro-demokratischen Proteste des vergangenen Jahres strafrechtlich verfolgt.

Vorgehen gegen Demokratiebewegung seit Einführung von Gesetz verschärft

Seit der Einführung des sogenannten chinesischen Sicherheitsgesetzes Ende Juni haben die Hongkonger Sicherheitsbehörden ihr Vorgehen gegen die Demokratiebewegung massiv verschärft. Das international scharf kritisierte Gesetz erlaubt den Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit bedrohen. Verstösse können mit lebenslanger Haft geahndet werden.

Das Gesetz stellt den bislang schwersten Eingriff in den Autonomiestatus von Hongkong dar. Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden, darunter Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Macau: Schliessung von Fotoausstellung ohne Begründung

In der Sonderverwaltungszone Macau wurde derweil eine Fotoausstellung des renommierten World Press Photo Awards ohne Begründung geschlossen. Unter anderem enthielt sie preisgekrönte Bilder von den Protesten in Hongkong.

«Während die Gründe für die Schliessung unklar bleiben, verfolgen wir örtliche Medienberichte, die vermuten lassen, dass sie das Ergebnis eines externen Drucks auf den Inhalt der Ausstellung sein könnte», sagte Laurens Korteweg, Ausstellungsdirektor der World Press Photo Foundation. Wie Hongkong ist Macau eine ehemalige Kolonie, der bei der Rückgabe an China Sonderrechte gewährt wurden.

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