Russland zeigt sich verärgert über einen politischen Gipfel in der Ex-Sowjetrepublik Moldau. Der Westen ziehe das Land beim Thema Ukaine-Krieg auf seine Seite.
Alexander Bortnikow ist Vorsitzender des russischen Inlandgeheimdienstes FSB.
Alexander Bortnikow ist Vorsitzender des russischen Inlandgeheimdienstes FSB. - Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Moldau findet ein der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) statt.
  • Moskau ärgert sich darüber und kritisiert den Westen.
  • Russland versucht immer wieder Einfluss auf die Ex-Sowjetrepublik auszuüben.

Russland hat sich angesichts eines Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der Ex-Sowjetrepublik Moldau verärgert gezeigt.

«Die Ukraine ist zu einem Brückenkopf des Kriegs gegen Russland (...) geworden». Dies sagte Russlands Geheimdienstchef Alexander Bortnikow am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dann fügte er hinzu: «Der Westen drängt Moldau aktiv zu einer Teilnahme am ukrainischen Konflikt.»

Die kleine Republik Moldau hat sich seit Beginn von Russlands Kriegs klar auf die Seite des angegriffenen Nachbarn Ukraine gestellt. Das Land steht derzeit unter der Führung ihrer proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu. Ebenso wie die Ukraine ist auch Moldau mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern seit einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Sandu beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.

Anti-government protest in Chisinau
Maia Sandu ist die erste Frau, die zur moldauischen Präsidentin gewählt wurde. - keystone

Zu dem Europa-Gipfel begrüsste sie am Donnerstag auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Schloss Mimi in Bulboaca. Zu dem Spitzentreffen wurden auch dutzende andere Staats- und Regierungschefs erwartet.

In dem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron initiierten Format wollen die EU-Staaten die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern verbessern. Insgesamt sind 47 Staats- und Regierungschefs nach Moldau eingeladen worden, die aus Russland und dessen Partnerland Belarus allerdings nicht.

Moldau-Region unter starkem russischen Einfluss

Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas und ist von politischer Instabilität geplagt. Russland hatte schon vor dem Ukraine-Krieg traditionell einen grossen Einfluss in dem kleinen Land. Dies insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, wo seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind.

Internationale Beobachter warnten zuletzt, dass Moskau Unruhen in der Region als Vorwand nutzen könnte, um die Lage zu eskalieren. Auch jetzt behauptete FSB-Chef Bortnikow, der Westen stachele Moldau zu einer «gewaltsamen Säuberung Transnistriens» an.

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