Bei Zusammenstössen zwischen der Polizei und einer verbotenen radikalislamischen Partei in Pakistan sind mehrere Menschen getötet worden.
TLP-Protest am Freitag
TLP-Protest am Freitag - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zusammenstösse zwischen Polizei und Parteianhängern.

Sieben ihrer Mitglieder seien im ostpakistanischen Lahore durch Schüsse der Polizei gestorben, teilte die Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) am Samstag auf Twitter mit. Die Polizei wollte sich zu den Todesfällen nicht äussern, sie hatte am Freitagabend jedoch zwei getötete Polizisten gemeldet.

Am Freitag hatten sich mehr als tausend Anhänger der TLP nach dem Gebet versammelt und die Freilassung des inhaftierten Parteichefs gefordert. Sie blockierten mehrere Strassen und feuerten Geschosse ab.

Die Proteste dauerten nach Polizeiangaben auch am Samstag an. Tausende Menschen schlossen sich der Demonstration an und marschierten am Abend ohne Gegenwehr der Polizei in Richtung der Hauptstadt Islamabad.

Die pakistanische Regierung hat die TLP als «terroristische» Vereinigung eingestuft und verbieten lassen. Im Zuge des Parteiverbots war im April der TLP-Vorsitzende Saad Rizvi festgenommen worden. Die Partei steht an der Spitze massiver anti-französischer Demonstrationen.

Auslöser waren Äusserungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im vergangenen Jahr. Macron hatte sich unter anderem deutlich zur Meinungsfreiheit bekannt und die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen verteidigt.

Von vielen Muslimen werden die Karikaturen als blasphemisch empfunden. Wegen der teils gewaltsamen Proteste hatte die französische Botschaft Anfang des Jahres ihre Bürger zum Verlassen des Landes aufgerufen.

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