Macron warnt vor «russischer Geheimarmee»

Stephan Felder
Stephan Felder

Frankreich,

Macron warnt: Russland sei die grösste Bedrohung Europas. Auch wegen Cyberangriffen und Fake-News durch digitale Bots.

Emmanuel Macron
Emmanuel Macron sieht in Russland – neben dem Terrorismus – die grösste Gefahr für Europa. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland gefährdet Europas Sicherheit gemäss Macron mit Cyberattacken.
  • Frankreichs Präsident meint, dass Demokratien anfällig seien für russische Info-Kriege.
  • Zudem produziere Russland mehr und schneller Waffen als Europa

«Lange Zeit haben wir Russland unterschätzt.»

Dieses Eingeständnis machte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Macron: Russland bedroht kollektive Sicherheit

Macron bezeichnete im Gespräch Russland als «grösste strukturelle Bedrohung für die Europäer neben dem Terrorismus

Russland bedrohe die kollektive Sicherheit durch Eingriffe in Wahlprozesse und Cyberangriffe. Dazu mit der gezielten Tötung von Oppositionellen sowie durch den Einsatz von Migrationsbewegungen als Druckmittel.

Russland als grösste Bedrohung für Europa – gibst du Macron recht?

Zudem prüfe das Land die Luftverteidigung europäischer Staaten und habe seine Nukleardoktrin angepasst.

Russland versuche überdies, die öffentliche Meinung durch Verbreitung von Fake-News im Internet zu beeinflussen.

Digitale Bots als russische Geheimarmee

Macron: «Unsere offenen Gesellschaften sind anfällig für Informationskriege. Wir sind naiv, wenn wir verkennen, dass sich die russische Geheimarmee in unseren Demokratien ausbreitet. Sie besteht aus diesen kleinen, gesichtslosen Kriegern, die man digitale Bots nennt.»

Durch Kommentare auf Social Media und Fake-News in dubiosen Nachrichtenportalen manipulierten die Russen die Demokratien in Frankreich und ganz Europa.

Man habe Russland lange Zeit unterschätzt. Das Land sei zwar wirtschaftlich schwächer als Europa, seine Bevölkerung schrumpfe und die Industrie sei wenig innovativ. Aber: «Sie produziert viel mehr Waffen, und das auch noch schneller.»

Man wechsle nicht mehr über Nacht vom Friedenszustand in den Kriegszustand. «Wir befinden uns dauerhaft in einer Konfrontation.»

Kampfjet-Abschuss «nicht ausgeschlossen»

Die «FAZ» wollte von Macron zudem wissen, ob er den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs ohne Genehmigung im europäischen Luftraum befürworte.

Seine Antwort: «Gemäss der Doktrin der strategischen Ambiguität kann ich Ihnen sagen, dass nichts ausgeschlossen ist.» Man müsse Wladimir Putin in Unsicherheit wiegen.

Kommentare

User #2801 (nicht angemeldet)

Lektion 1 Studium der Politikwissenschaften: Bezichtige deinen Feind das zu tun was du selbst tust/beabsichtigst. (tiktok, bots etc.)

User #1204 (nicht angemeldet)

Will der kleine Napoleon wieder von den internen Problemen ablenken?

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