Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält Demonstranten, die Corona-Proteste zur Diffamierung staatlicher Institutionen nutzen, für «Für Aasgeier der Pandemie».
Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ministerpräsident findet baden-württembergische Impfquote «deprimierend».

Dieser Begriff sei für Rechtsextreme, denen die Pandemie nur ein willkommener Anlass sei, um gegen den Staat zu hetzen, «eine gute Charakterisierung», sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart vor Journalisten.

Der Ministerpräsident griff damit eine Formulierung des CDU-Fraktionschefs im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel, auf. Dieser hatte den AfD-Abgeordneten vorgeworfen, sie seien die politischen Aasgeier der Pandemie". Bei bürgerlichen Impfgegnern sei die Verweigerung dagegen oft eine Frage der Weltanschauung, sagte Kretschmann. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass Argumente hier nichts nützten.

Kretschmann sprach sich trotz der jüngsten Proteste weiter für eine Impfpflicht aus. Er habe die Hoffnung, diese könne mittelfristig befriedend wirken - «vor allem, weil wir mit einer Impfpflicht die Pandemie beenden können», aber auch, weil eine Pflicht «moralisch entlaste», sagte Kretschmann.

Nach Zahlen des Sozialministeriums sind in Baden-Württemberg zehn bis 15 Prozent der Bürger vehemente Impfgegner. Die übrigen Ungeimpften seien durch ein Pflicht zu Impfung zu bewegen. Kretschmann nannte die momentane Quote von Erstimpfungen in seinem Land von 70,1 Prozent «deprimierend».

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