Konservativer soll Porno im britischen Parlament geguckt haben
Eine Untersuchung wird eingeleitet, da ein Abgeordneter einen Porno auf seinem Handy im Sitzungssaal des britischen Parlaments geschaut haben soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Sitzungsaal des britischen Parlaments soll ein Abgeordneter einen Porno geschaut haben.
- Nun wird eine Untersuchung aufgrund dessen eingeleitet.
Ein Abgeordneter der Konservativen Partei soll im Sitzungssaal des britischen Parlaments auf seinem Handy einen Porno geguckt haben. Der Chefeinpeitscher (Chief Whip) der Tories, Chris Heaton-Harris, kündigte am Mittwoch eine Untersuchung zu dem «völlig inakzeptablen» Verhalten an.
Nach Informationen der Zeitung «Daily Mirror» handelt es sich bei dem Beschuldigten um ein Regierungsmitglied. Eine neben ihm sitzende Kabinettskollegin habe den Vorfall miterlebt und gemeldet, berichtete das Blatt. Die Zeitung «The Sun» schrieb, schockierte Abgeordnete hätten Heaton-Harris aufgefordert, den Parlamentarier aus der Fraktion zu werfen.
Premierminister Boris Johnson betonte, sexuelles Fehlverhalten sei ein Entlassungsgrund. Frauenfeindlichkeit habe keinen Platz im Parlament, sagte Johnson am Mittwoch im Unterhaus.
Angebliche Ablenkung durch Beine überschlagen
Derzeit tobt in Grossbritannien eine Debatte über Sexismus in der Politik. Die «Mail on Sunday» hatte berichtet, mehrere konservative Abgeordnete würden der Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, folgenden Vorwurf machen.
Sie lenke Johnson bei der wöchentlichen Befragung des Premiers ab. Dies, indem sie ihm gegenüber sitzend gezielt ihre Beine überschlüge. Johnson kritisierte die anonymen Aussagen scharf und sprach Rayner seine Unterstützung aus.
Drei Regierungsmitglieder und Dutzende weitere Abgeordnete sind wegen mutmasslicher sexueller Belästigung an ein entsprechendes Aufsichtsgremium gemeldet worden. Das war am Sonntag war bekanntgeworden.
Bei einem ranghohen Krisentreffen am Dienstagabend schilderten mehrere konservative Abgeordnete ihre Erfahrungen mit Frauenfeindlichkeit im Parlament, wie die «Sun» berichtete. Eine Sprecherin Johnsons wies Vorwürfe zurück, dass die Tories ein Sexismus-Problem hätten.