Grossbritannien nimmt diplomatische Beziehungen zu Syrien auf
London nimmt wieder diplomatische Beziehungen zu Syrien auf. Ein stabiles, sicheres Syrien sei im Interesse Grossbritanniens.

Sieben Monate nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat Grossbritannien wieder offiziell diplomatische Beziehungen zur dortigen Übergangsregierung aufgenommen. Dies teilte Aussenminister David Lammy nach einem Treffen mit Interimspräsident Ahmed al-Scharaa in der Hauptstadt Damaskus mit.
Der Labour-Politiker war als erster britischer Minister seit 14 Jahren in Syrien zu Gast. Lammy erklärte, seine Regierung wolle dabei helfen, «eine stabile, sicherere und wohlhabendere Zukunft für alle Syrer aufzubauen». Ein stabiles Syrien liege im Interesse Grossbritanniens, da es das Risiko irregulärer Migration verringere, die Vernichtung chemischer Waffen ermögliche und der Terrorgefahr entgegenwirke. In Syrien gibt es noch Restbestände chemischer Waffen des Assad-Regimes.
Syrien bemüht sich um Annäherung
Al-Assad wurde im Dezember nach langen Jahren des Bürgerkriegs gestürzt. Mehr als 50 Jahre autoritärer Herrschaft der Assad-Familie gingen zu Ende. Mittlerweile wird das Land mit rund 23 Millionen Einwohnern von einer Übergangsregierung unter Führung von Interimspräsident Al-Scharaa geführt.
Al-Scharaa war der Kopf der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die die Rebellenallianz anführte, die Assad schlussendlich am 8. Dezember stürzte. Die neue Führung bemüht sich um eine Annäherung an die internationale Staatengemeinschaft.