Paul Sutter: Aargauer Amtsenthebungs-Initiative ist bedeutungslos
Paul Sutter, alt Gemeindeammann von Aarburg AG, erklärt in seinem Gastbeitrag, warum es wichtig ist, dass nur geeignete Leute zu Wahlen empfohlen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Alt Gemeindeammann Paul Sutter äussert sich im Gastbeitrag zur Amtsenthebungs-Initiative.
- Es dürften nur charakterlich und fachlich geeignete Leute zu den Wahlen empfohlen werden.
- Die Bedeutung des Amtsenthebungs-Verfahrens würde damit infinitesimal.
Man hätte es sehen müssen: Der Grosse Rat will mit der Umsetzung der Amtsenthebungs-Initiative ein Bürokratie-Monster konstruieren.
Richtigerweise ist nun der Rückweisungsantrag gutgeheissen worden.
Ich hatte mich bereits im Vorfeld der Abstimmung in zwei Leserbriefen gegen diese unnötige Initiative ausgesprochen. Das Volk entschied sich aber grossmehrheitlich für die Initiative. Weshalb wohl?
Die ehemaligen BDP-Initianten versprachen dem Stimmvolk eine einfache und unkomplizierte Umsetzung. Was leider daraus wird, ist das Gegenteil.
Vertiefte Rekrutierungsprozesse nötig
Inzwischen sollte man aus dem Genfer Fall Pierre Maudet wissen, dass eine Amtsenthebungs-Initiative wertlos ist.
Viel wichtiger ist, dass für die Kandidatinnen und Kandidaten von öffentlichen Ämtern vertiefte Rekrutierungsprozesse stattfinden.
Es dürfen nur charakterlich und fachlich geeignete Leute zu den Wahlen empfohlen werden.
Die Bedeutung des Amtsenthebungs-Verfahrens wird somit infinitesimal.
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Zum Autor: Paul Sutter (FDP) war von 1990 bis 2001 Gemeindeammann in Aarburg AG.