IAEA droht Iran wegen Atom-Aktivitäten mit UN-Sicherheitsrat
Die IAEA hat Iran wegen seines Atomprogramms gerügt. Das Gremium droht, den Streit vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen.

Das Lenkungsgremium der IAEA hat Iran offiziell vorgeworfen, gegen seine Verpflichtungen zur Offenlegung des Atomprogramms verstossen zu haben. Die Internationalen Atomenergiebehörde droht laut «swissinfo» mit einer Einschaltung des UN-Sicherheitsrats, falls das Land nicht kooperiert.
Die entsprechende Resolution wurde von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA initiiert. Damit solle der Druck auf Iran vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Nahen Osten erhöht werden.
Hinweise auf geheime Atom-Aktivitäten
Der Schritt erfolgt nach der jahrelangen Weigerung des Mullah-Regimes, geheime Atom-Aktivitäten offenzulegen. IAEA-Inspektoren hatten an bislang unbekannten Standorten Spuren von Uran gefunden, wie «Zeit Online» berichtet.

Die Erklärungen der iranischen Führung zu diesen Funden seien laut IAEA unglaubwürdig. Die Behörde sehe sich daher nicht in der Lage, den ausschliesslich friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms zu garantieren.
Iran kündigt Gegenmassnahmen an
Die 35 Staaten des IAEA-Gouverneursrats räumen dem Land noch Zeit ein, um einzulenken. Wann der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet wird, bleibt laut «swissinfo» offen.
Iran kritisierte die Resolution scharf und kündigte Gegenmassnahmen an. Laut «Zeit Online» plane das Regime eine neue Urananreicherungsanlage in einer «sicheren Zone» errichten.
Zudem sollen in Fordow modernere Zentrifugen installiert werden. Weitere Schritte seien laut iranischem Staatsfernsehen in Planung.
Internationale Gemeinschaft in Sorge
Der Iran betont, nicht nach Atomwaffen zu streben. Dennoch produziert das Land als einziger kernwaffenfreier Staat Uran mit beinahe waffentauglichem Reinheitsgrad, wie «swissinfo» berichtet.
Die USA und andere westliche Staaten befürchten, das Land könne bald in der Lage sein, Atomwaffen zu bauen. Die internationale Gemeinschaft reagiert laut «SRF» zunehmend besorgt auf die Entwicklungen.
Die IAEA bleibt mit ihren Inspektoren im Land und steht in Kontakt mit den iranischen Behörden.