Die französischen Konservativen wollen ihr Kandidatenproblem für die Präsidentschaftswahl 2022 per Meinungsumfrage lösen.
Christian Jacob
Frankreichs Republikanerchef Christian Jacob. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • 15.000 Menschen sollen sich beteiligen.

Dafür sollen 15.000 Menschen befragt werden, wie der Chef der Partei Les Républicains (Republikaner), Christian Jacob, am Mittwoch in Paris ankündigte. Die Partei von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist zerstritten und kämpft mit schlechten Umfragewerten.

Falls sich bei der Befragung ein Kandidat herauskristallisiere, «der das Match überragend gewinnt», werde dieser nominiert, sagte Jacob. Ansonsten werde bis November ein Auswahlprozess zwischen mehreren Anwärtern eingeleitet.

«Eine Reihe von Kandidaten haben ihren Wunsch bekundet, getestet zu werden», betonte der Parteichef, ohne Namen zu nennen. Als mögliche Anwärter gelten der frühere Brexit-Unterhändler der EU, Michel Barnier und Ex-Parteichef Laurent Wauquiez. Ihre Beliebtheitswerte sind allerdings niedrig.

Die letzte Präsidentschaftswahl 2017 hatte für die Schwesterpartei der deutschen CDU/CSU mit einem Debakel geendet: Ihr aussichtsreicher Kandidat François Fillon musste wegen einer Affäre um die Scheinbeschäftigung seiner Frau und Kinder abtreten, die Wahl gewann der Liberale Emmanuel Macron.

Danach verliessen viele gemässigte Konservative die Republikaner oder wurden wegen ihrer Zusammenarbeit mit Macron ausgeschlossen. Als derzeit aussichtsreichster Kandidat im bürgerlichen Lager gilt der frühere Gesundheitsminister Xavier Bertrand, der die Partei ebenfalls verlassen hat. Klar vor ihm liegen in Umfragen allerdings Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen.

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