FDP-Vize Kubicki sieht Jungpolitiker Kuhle als potenziellen künftigen Parteichef
FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki hält den 31-jährigen Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle für geeignet, die Nachfolge von FDP-Chef Christian Lindner anzutreten.

Das Wichtigste in Kürze
- Kuhle kritisiert Defizite der Liberalen in Umgang mit Frauen.
«Ich kann mir vorstellen, dass Konstantin Kuhle irgendwann FDP-Vorsitzender wird - er könnte es jedenfalls», sagte Kubicki dem «Spiegel» laut Vorabmeldung vom Freitag in einem Doppelinterview mit Kuhle. Dieser hielt sich in der Angelegenheit aber bedeckt: «Ich möchte erst einmal wieder in den Deutschen Bundestag», sagte Kuhle.
Am Samstag trifft sich die FDP zu einem eintägigen Parteitag in Berlin. Mit der Wahl von Volker Wissing zum neuen Generalsekretär sollen dabei auch personelle Weichen gestellt werden. Angesichts von Umfragewerten um die fünf Prozent herrscht in der Partei Unzufriedenheit. Offene Kritik an Parteichef Lindner, der die FDP seit 2013 führt, gibt es aber kaum.
Kuhle kritisierte in dem «Spiegel»-Interview Defizite seiner Partei bei Frauen. «Wir verzeichnen bei den FDP-Mitgliedern immer weniger Frauen», sagte er. «Das muss ja einen Grund haben.» Die FDP hat eine Frauenquote bislang abgelehnt und lediglich «Zielvereinbarungen» mit den Parteigliederungen getroffen, allerdings weitgehend wirkungslos.
Kuhle kritisiert, dass sich in der FDP die Antwort auf die Frage, wie mehr Frauen in Verantwortung kommen könnten, oft in dem Satz erschöpfe: «'Wir sind gegen die Quote.' Die Antwort reicht am Ende nicht aus.»