Nach seiner Vereidigung als Präsident der Türkei hat Recep Tayyip Erdogan am Samstag die Besetzung seines Kabinetts vorgestellt.
Erdogan Inflation Türkei
Erdogan spricht zu seinen Anhängern in Istanbul. (Archiv) Inflation Türkei - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag wurde Erdogan für weitere fünf Jahre als Präsident der Türkei vereidigt.
  • Am Abend stellte der 69-Jährige nun die Besetzung seines Kabinetts vor.
  • Er ernannte etwa den angesehenen Ökonomen Mehmet Simsek zum Finanzminister.

Nach seiner Vereidigung als Präsident der Türkei hat Recep Tayyip Erdogan ein Grossteil seines Kabinetts neu aufgestellt. Erdogan ernannte am Samstag den an den Finanzmärkten angesehenen Ökonomen Mehmet Simsek als Finanzminister.

Erdogans langjähriger Vertrauter, Geheimdienstchef Hakan Fidan, wird neuer Aussenminister. Mevlüt Cavusoglu, der seit fast zehn Jahren Aussenminister der Türkei war, ist nicht mehr Teil des neuen Kabinetts.

Die Türkei kämpft zurzeit mit einer massiven Inflation von offiziell rund 44 Prozent. Experten machen dafür auch die Politik Erdogans verantwortlich, der bislang entgegen wirtschaftlicher Logik an niedrigen Zinsen festgehalten hat, um die Inflation zu bekämpfen.

Simsek war bereits Erdogans Finanzminister

Simsek dagegen gilt als Vertreter einer orthodoxen Finanz- und Wirtschaftspolitik – erwartet wird, dass er die umstrittene Niedrigzinspolitik aufgibt. Simsek war bereits früher Finanzminister unter Erdogan, war aber 2018 nach dem Übergang zum Präsidialsystem entlassen worden.

Mehmet Simsek
Mehmet Simsek spricht am World Economic Forum im Jahr 2017 in Davos GR. - keystone

Erdogan ernannte zudem Stabschef Yasar Güler zum Verteidigungsminister, neuer Innenminister ist der bisherige Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya. Einzige Frau im Kabinett ist die neue Familienministerin Mahinur Özdemir Göktas.

Erdogan war am vergangenen Sonntag in einer Stichwahl mit gut 52 Prozent der Stimmen als Präsident bestätigt worden. Am 14. Mai hatten seine islamisch-konservative AK-Partei und ihre Partner bereits die Mehrheit im Parlament gewonnen. Die Wahl galt wegen der Kontrolle der AKP und Erdogans über staatliche Ressourcen und die Medien im Land als unfair.

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