Die Türkei hat wegen der jüngsten Spannungen mit den USA damit gedroht, zwei von der US-Armee genutzte Stützpunkte zu schliessen.
Trump Erdogan
Donald Trump (l), Präsident der USA, und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Präsident Erdogan droht mit der Schliessung von zwei US-Stützpunkten.
  • Eine Reaktion auf drohende US-Sanktionen wegen Kaufs von russischem Luftabwehrsystem.

«Falls erforderlich» könne Ankara die Luftwaffenbasis Incirlik und die Radarstation Kürecik schliessen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag im Nachrichtensender A Haber.

US-Kampfjets fliegen von Incirlik aus Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. In Kürecik ist ein Radarsystem der Nato stationiert.

Angespannte Beziehung

Die Beziehungen zwischen Washington und Ankara werden derzeit unter anderem dadurch belastet, dass die Türkei trotz scharfer Kritik seines Nato-Partners USA das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte. In diesem Zusammenhang könnten die USA weitere Sanktionen gegen Ankara erlassen.

Nato-Gipfel
Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär (l-r), geht neben US-Präsident Donald Trump, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, zur Arbeitssitzung des Nato-Gipfels. - dpa

Für zusätzliche Verstimmungen sorgte der Beschluss des US-Senats zur Einstufung der Massaker an den Armeniern als «Völkermord».

Die Türkei bestellte daraufhin den US-Botschafter in Ankara ein. Frankreich, Deutschland und andere Staaten erkennen die Massaker schon länger als Völkermord an. Die Türkei lehnt als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs diese Einstufung aber entschieden ab.

Die türkische Regierung setzt die beiden Militärbasen immer wieder als Druckmittel gegen die USA ein. Bereits vor einigen Tagen hatte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu für den Fall, dass die USA neue Sanktionen erlassen, mit einer Schliessung der Stützpunkte gedroht.

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