Donald Trump will sich gemäss Macron mit Irans Präsidenten treffen
Die Spannungen um den Iran scheinen sich zu legen – das sehen auch die G7-Staatschefs so. Präsident Hassan Ruhani hat sich für Diplomatie ausgesprochen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die G7-Staaten streben gemeinsam eine Beilegung des Iran-Konflikts an.
- Auch US-Präsident Donald Trump erklärte seine Unterstützung für Gespräche mit dem Iran.
- Er hatte selbst den überraschenden Besuch des iranischen Aussenministers Sarif gebilligt.
Zum Abschluss des G7-Treffens im französischen Küstenort Biarritz traten US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor die Medien.
Nach den Worten von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wird sich US-Präsident Donald Trump in den nächsten Wochen mit Irans Präsident Hassan Ruhani treffen. «Wir haben die Bedingungen geschaffen für eine Zusammenkunft», sagte Macron am Montag bei der Pressekonferenz. Derzeit ist die Lage zwischen dem Iran und den USA wegen des Atomabkommens sehr gespannt. Die Amerikaner sehen in Iran einen Feind. Macron deutete nun an, dass sich Frankreich für eine Neuaushandlung des Abkommens einsetzen will.

Frankreich sei 2015 entscheidend am Aushandeln des Abkommens mit dem Iran beteiligt gewesen, sagte Macron. Diskutiert worden sei während des G7-Gipfels, wie ein neues Abkommen mit dem Iran zustande kommen könne, damit der Iran am Erstellen einer Atomwaffe gehindert werden könne. «Ich wünsche, dass es in den nächsten Wochen zu einem Treffen zwischen dem amerikanischen und iranischen Präsidenten kommen wird», erklärte Macron. Ruhani sei offen für ein Treffen.
Trump und Merkel harmonischer als auch schon
Nach Monaten der Eskalation im Iran-Konflikt ist vom G7-Gipfel in Biarritz ein Zeichen der Entspannung ausgegangen: Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete es am Montag als «grossen Schritt vorwärts», dass die G7-Staaten nun gemeinsam eine Beilegung der Krise im Dialog anstrebten. Auch die USA mit Präsident Donald Trump zieht am gleichen Strick.

Der Streit zwischen den USA und dem Iran hatte in den vergangenen Monaten die Furcht vor einem neuen Golf-Krieg wachsen lassen. Im französischen Gipfelort Biarritz schlug Präsident Trump nun aber diplomatische Töne an. Auf neue Drohungen verzichtete er.
Der iranische Aussenminister Dschawad Sarif war auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an den Ort des G7-Gipfels gereist. Direkte Gespräche mit US-Vertretern gab es dort nicht. US-Präsident Trump betonte aber, dass er Sarifs Besuch im Vorfeld zugestimmt habe.
Treffen zwischen Trump und Sarif wäre «zu früh» gewesen
Macron habe ihn über die vertraulichen Besuchspläne unterrichtet und um Zustimmung gebeten, sagte Donald Trump. «Ich habe gewusst, was er tut, und ich habe alles gebilligt.»

Für ein eigenes Treffen mit Sarif sei es seiner Ansicht nach aber noch «zu früh» gewesen, sagte Trump. Er betonte, dass er nicht auf einen Sturz der iranischen Regierung hinarbeite. Sein Land wolle lediglich erreichen, dass sich der Iran keine Atomwaffen verschaffe.
Merkel sagte, im Kreis der G7-Staaten sei nun der «feste Wille» da, die Krise um den Iran im Dialog zu überwinden. Sie betonte: «Das geschieht in Koordinierung mit den Vereinigten Staaten von Amerika – das ist schon eine Menge.»
Iran zeigt sich versöhnlich
Auch aus Teheran kamen versöhnliche Töne. Der iranische Präsident Hassan Ruhani plädierte für Diplomatie. «Wenn mir klar ist, dass ich mit einem Treffen die Probleme der Iraner lösen könnte, dann werde ich das definitiv tun», sagte Ruhani. Auch stellte er sich hinter die Vermittlungsbemühungen seines Aussenministers: «Es liegt im nationalen Interesse unseres Landes, jedes verfügbare Mittel zu nutzen.»
Sarif ist nach seinem überraschenden G7-Besuch nach China weitergereist. Er sei nach einem Flugzeugwechsel in Teheran am Montag in der chinesischen Hauptstadt eingetroffen. Das schrieb der iranische Aussenminister auf Twitter.

Es stünden «wichtige Tage» bevor. Sarif wollte unter anderem eine «Roadmap» präsentieren, um eine «umfassende strategische Partnerschaft» beider Staaten zu verwirklichen. Auch Chinas Neue Seidenstrasse sollte in Peking thematisiert werden. Im Anschluss werde er nach Japan und Malaysia weiterreisen, erklärte Sarif.