CDU-Präsidium berät über künftige Parteispitze und Krise in Thüringen
Das CDU-Präsidium ist am Montagmorgen in Berlin zu einer Sitzung unter Leitung der Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer zusammengekommen, um über einen Ausweg aus der Krise zu beraten.

Das Wichtigste in Kürze
- Kramp-Karrenbauer führte auch am Wochenende Gespräche mit Nachfolge-Aspiranten.
Wichtiges Thema soll die Nachfolge Kramp-Karrenbauers an der Parteispitze sein: Die Vorsitzende habe in den vergangenen Tagen «bis hin zum Wochenende» weitere Gespräche mit Interessenten für den Parteivorsitz geführt, hiess es am Morgen aus der Bundes-CDU. Auch um die schwierige Lage in Thüringen und die Schlappe bei der Wahl in Hamburg solle es gehen.
Führende CDU-Politiker hatten vor Beginn der Beratungen die Erwartung geäussert, dass Kramp-Karrenbauer einen Zeitplan für die Wahl eines neuen Parteichefs und für die Benennung eines Kanzlerkandidaten vorlegt. Die Ereignisse der vergangenen Tage haben die Forderung nach einer raschen Klärung der Führungsfrage lauter werden lassen.
Die thüringische CDU begehrt gegen die Vorgabe der Bundes-CDU auf, wonach der Linken-Politiker Bodo Ramelow nicht mit Stimmen aus der CDU im Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt werden darf. Ein solches Vorgehen visiert die Landes-CDU aber an, um einen Ausweg aus der politischen Krise in Thüringen zu finden.
Der stellvertretende Parteivorsitzende Thomas Strobl äusserte am Morgen die Hoffnung, dass sich die Vorsitz-Anwärter Friedrich Merz, Jens Spahn und Armin Laschet einvernehmlich auf die künftige Führungsspitze einigen. «Das wäre das Beste», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». «Wir versuchen das.» Er wisse allerdings, «dass die Chancen nicht sonderlich gut stehen».
Neben den drei Genannten will mit Norbert Röttgen noch ein vierter prominenter Christdemokrat CDU-Chef werden. Er ist der einzige, der seine Kandidatur offiziell erklärt hat.
Viele in der Partei wollen einen offen ausgetragenen Machtkampf um den Vorsitz vermeiden, um die ohnehin schon angeschlagene Partei nicht noch weiter zu schwächen. Bei der Wahl in Hamburg am Sonntag war die CDU auf 11,2 Prozent abgestürzt - es war ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landeswahl seit fast 70 Jahren.