Die Briten dürfen sich über deutliche Steuersenkungen freuen. Damit möchte die Regierung der neuen Premierministerin Liz Truss die Wirtschaft ankurbeln.
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Liz Truss, die neue Premierministerin von Grossbritannien, hält eine Rede vor der 10 Downing Street. - Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Steuersenkungen will die britische Regierung das Wirtschaftswachstum ankurbeln.
  • So sinken unter anderem Sozialversicherungsbeiträge, Körperschaftsteuer und Alkoholsteuer.
  • Auch der Basissatz für die Einkommenssteuer wird gesenkt.

Die britische Regierung unter der neuen Premierministerin Liz Truss will mit umfangreichen Steuersenkungen für Konsumenten und Unternehmen das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Erreicht werden soll ein durchschnittliches Wachstum der britischen Wirtschaft von 2,5 Prozent. Das sagte Finanzminister Kwasi Kwarteng bei der Vorstellung der Pläne am Freitag im Parlament.

Im Moment bewegt sich die britische Wirtschaft am Rande einer Rezession. Finanziert werden soll das Programm mit höheren Staatsschulden. «Wir haben uns in diesem Land zu lange mit dem Streit über Umverteilung aufgehalten. Jetzt konzentrieren wir uns auf Wachstum, und nicht nur darauf, wie wir besteuern und Ausgaben machen», sagte Kwarteng.

Kwasi Kwarteng
Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. - Keystone

Unter anderem sollen zuvor beschlossene Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge, Körperschaftsteuer und Alkoholsteuer rückgängig gemacht werden. Gleichzeitig soll der Basissatz der Steuer für Einkommen bis 50'000 Pfund (54'000 Franken) jährlich von 20 Prozent auf 19 Prozent sinken.

Auch Grossverdiener zahlen weniger

Unterhalb von 12'000 Pfund fällt keine Einkommensteuer an. Der Spitzensatz der Einkommensteuer für Grossverdiener ab 150'000 Pfund (etwa 163'000 Franken) im Jahr soll zudem von 45 Prozent auf 40 Prozent gesenkt werden. Die Schwelle für das Anfallen von Grunderwerbsteuer soll zudem steigen.

Insgesamt sollen Steuerzahler durch die Massnahmen nach Schätzungen der Regierung bis ins Steuerjahr 2026/27 um rund 45 Milliarden Pfund (49 Milliarden Franken) entlastet werden. Eine genaue Schätzung der unabhängigen Behörde OBR (Office for Budget Responsibility) soll aber erst bis Ende des Jahres vorliegen.

Die Opposition kritisierte die Massnahmen als verfehlt und vor allem an Wohlhabende gerichtet. «Das ist ein Haushalt ohne Zahlen, eine Speisekarte ohne Preise», sagte die finanzpolitische Sprecherin der Labour-Partei, Rachel Reeves.

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