Gesundheit Aargau: Wichtige Impfungen für Reisen im Ausland
Bei Fernreisen können Impfungen wertvollen Schutz vor schweren Infektionskrankheiten bedeuten. Wichtig ist dabei eine frühe Planung.

Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr erkranken tausende Schweizerinnen und Schweizer im Ausland.
- Magen-Darm-Beschwerden führen die Liste der Erkrankungen an.
Bei Fernreisen droht doppeltes Ungemach für die Gesundheit: Zum einen sind die hygienischen Standards in vielen Ländern lange nicht so hoch wie in der Schweiz. Zum anderen trifft das Immunsystem auf fremde Keime, gegen die es keine Immunität besitzt.
Alleine beim Touring Club Schweiz wurden 2024 knapp 5000 Krankheitsfälle aus aller Welt gemeldet. Auch die Universität Zürich beschäftigte sich mit Erkrankungen im Ausland: Laut der Travel-App der UZH lagen Magen-Darm-Beschwerden an der Spitze, wobei diese in Asien am häufigsten auftraten. An zweiter Stelle lagen Atemwegserkrankungen, die sich Reisende eher in Europa einfangen.
Gesundheit Aargau: Reiseapotheke und Impfungen
Viele dieser Erkrankungen lassen sich mit Mitteln aus einer einfachen Reiseapotheke behandeln. Dazu gehören Präparate gegen Durchfall, Atemwegserkrankungen und allgemeine Schmerzmittel. Sie reichen jedoch je nach Ziel nicht aus.
Bei Fernreisen sollte unbedingt auf einen umfassenden Impfschutz geachtet werden. Das Kantonsspital Aargau bietet dafür extra eine gesonderte Reiseberatung am Bahnhof an.

Reiseimpfungen erfolgen zusätzlich zum eigentlichen Impfschutz. Dieser sollte grundsätzlich und unabhängig von Reisen stets vollständig sein. Er umfasst nach offiziellem Schweizer Impfplan Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio und Masern-Mumps-Röteln (MMR). Auch eine Influenza/Covid19-Impfung wird heute weltweit empfohlen.
Gesundheit Aargau: Die wichtigsten Reiseimpfungen
Für die meisten Reiseziele weltweit gilt die Empfehlung einer Hepatitis-A-Impfung. Dieses Virus wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel wie ungewaschene Salate und ungeschälte Früchte übertragen. Eine Infektion kann zu Fieber, Übelkeit, starker Müdigkeit und Gelbsucht führen.

Allerdings besteht keine Gefahr der chronischen Erkrankung wie beim Hepatitis-B-Virus. Bei diesem besteht eine Ansteckungsgefahr nur bei direktem Kontakt mit infiziertem Blut oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Eine Impfung ist darum nicht unbedingt erforderlich. Doch wer will, kann eine Kombi-Impfung gegen Hepatitis A/B erhalten.
Die zweite wichtige Impfung ist die Typhus-Impfung. Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht, die sich in verunreinigtem Trinkwasser und in bestimmten Lebensmitteln tummeln. Typhus führt zu Kopf- und Bauchschmerzen, hohem Fieber und manchmal auch Ausschlag.
Weitere Reiseimpfungen je nach Zielgebiet
Die Japanische Enzephalitis wird in Südasien, Südostasien und in Australien durch Mückenstiche übertragen. Sie tritt extrem selten auf, ist aber bei längeren Reisen in Gebiete, in denen sie endemisch ist, empfehlenswert. Eine Tollwut-Impfung kann ratsam bei Reisen in ländliche Gebiete sein, wo Kontakte mit wilden Tieren möglich sind.

Eine Gelbfieber-Impfung ist in Ländern Pflicht, in denen diese Krankheit verbreitet ist. Dies betrifft Länder in Südamerika und in Subsahara-Afrika. Eine Infektion kann schwere Folgen haben. Weiterhin sind Meningokokken – vor allem in Afrika – und die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis – in Europa – zu nennen.
Da manche Impfstoffe mehrfach verabreicht werden müssen, um eine Wirkung zu erzielen, müssen sich Fernreisende etwa drei bis vier Monate vor der geplanten Reise mit diesem Thema beschäftigen. Die Impfungen erfolgen dann in den sechs bis acht Wochen vor der Abreise.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Viele Erreger werden durch Mücken übertragen. Darum ist der Schutz vor Mückenstichen eine mindestens genauso wichtige Prophylaxe wie der Impfschutz. Dieser schützt auch vor Krankheiten, gegen die es bis heute keinen Impfstoff gibt, zum Beispiel Malaria.

Tagsüber ist leichte, körperbedeckende Kleidung empfehlenswert, also lange Hosen und langärmelige Oberteile. Anti-Mücken-Spray bietet zusätzlichen Schutz. Nachts hilft ein Moskitonetz. Abends ist Vorsicht beim Lüften des Zimmers geboten, da Mücken von erleuchteten Räumen angezogen werden.
Weiterhin gilt die alte Backpacker-Regel: Peel it, cook it or forget it. Obst sollte nur geschält verzehrt und alle andern Speisen gründlich gekocht werden. Dann werden die ersehnten Ferien nicht durch Infektionen und andere Beschwerden belastet.















