Zwei Jahre nach Beginn der Verfolgung der muslimischen Minderheit Rohingya im Nachbarland Myanmar will Bangladesch rund 3500 Flüchtlinge in ihre Heimat zurückbringen.
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Ein Rohingya-Lager in Bangladesch - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Behördenvertreter: Rückführung soll freiwillig erfolgen.

Er sei «optimistisch», dass der erneute Rückführungsprozess am Donnerstag beginnen könne, sagte Bangladeschs Flüchtlingsbeauftragter Mohammed Abul Kalam. «Keiner wird gezwungen, zurückzukommen, es sei denn, er kommt freiwillig», betonte Kalam am Montag nach einem Treffen mit Behördenvertretern aus Myanmar.

Die muslimische Minderheit der Rohingya wird im ehemaligen Birma seit Jahrzehnten unterdrückt und verfolgt. Die Lage eskalierte im August 2017, nachdem Rohingya-Rebellen bei Angriffen mehrere Grenzwächter töteten. Das Militär in dem mehrheitlich buddhistischen Land reagierte mit brutaler Gegengewalt.

Mehr als 740.000 Rohingya flohen ins Nachbarland Bangladesch, wo schon zuvor 200.000 Rohingya lebten. Trotz eines Vertrags zur Wiedereinbürgerung zwischen den beiden Ländern sind sie bislang nicht nach Myanmar zurückgekehrt.

Die Behörden in Bangladesch und Myanmar planen nun, rund 300 Rohingya pro Tag in die Heimat zurückzuschicken. An der Grenze zwischen den beiden Ländern sei eine Transitzone eingerichtet worden, sagte Kalam. Am Dienstag wollen sich Regierungsvertreter von Myanmar und Vertreter der Vereinten Nationen demnach mit einigen ausgewählten Flüchtlingen treffen, um diese von der Rückkehr in die Heimat zu überzeugen.

Der neue Vorstoss erfolgt nach einem Besuch des Aussenministers von Myanmar, Myint Thu und weiterer Behördenvertreter in den Flüchtlingslagern der Rohingya im Südosten von Bangladesch. Ein Rückführungsversuch im vergangenen November war gescheitert, weil die Rohingya sich weigerten, ihre Lager ohne Sicherheitsgarantien zu verlassen.

Die Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Myanmar betrachten sie als illegale Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele der Rohingya schon seit Generationen in Myanmar leben.

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