Die «Arena» vom Freitagabend behandelte für einmal ein «ausländisches» Thema: US-Präsident Donald Trump. Dabei drehte sich vieles um politische Provokation.
«Arena»
Der Zürcher SVP-Präsident Benjamin Fischer und der SP-Nationalrat Fabian Molina verteidigen in der «Arena» die «politische Provokation». - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der «Arena» wurde am Freitagabend über Donald Trump diskutiert.
  • Zwei Gäste lieferten dabei einen transparenten Einblick in die politische Provokation.

Der wohl berühmteste Covid-19-Patient der Welt bewegt auch die Schweizer. Regen wir uns zu schnell über Donald Trump auf? Oder nutzt er durch Provokationen gekonnt die Aufmerksamkeit?

Mit genau diesen Fragen befasste sich die «Arena» vom Freitagabend. Zu diesem Zweck wurden etwa auch zwei Ex-Präsidenten von unterschiedlichen Jungparteien eingeladen: Der Zürcher SVP-Präsident Benjamin Fischer und SP-Nationalrat Fabian Molina wissen, wie man provoziert.

Auf der rechten Seite stand zudem neben Fischer der ehemalige «BaZ»-Journalist Markus Somm. Auf der linken Seite neben Molina die CVP-Nationalrätin Marianne Binder. Spannend: Die Arena-Macher entschieden sich ausnahmsweise die Sendung live auszustrahlen.

Zwei Gäste in der «Arena» plaudern aus dem Nähkästchen

Zu Beginn der Sendung entstand kaum eine Debatte. Einige Male fiel im Zusammenhang mit Donald Trump das Wort «bizarr» und eigentlich waren sich alle einig: Der US-Präsident provoziert als Mittel zum Zweck – und eigentlich sollte mehr über seine Politik als seine Person diskutiert werden.

Interessant wurde es, als Molina und Fischer in der «Arena» über Provokationen sprachen. Die beiden konnten nämlich aus dem Nähkästchen plaudern. Provokationen gehörten für sie in früheren Jahren als Chefs der beiden Pol-Jungparteien JSVP und Juso mit dazu.

Ex-Juso Molina verneinte zwar, dass er gewisse Aktionen von damals heute wieder machen würde. «Ich wurde heuer 30 Jahre alt. Da wird man vielleicht ein bisschen bequem dafür.»

«Arena» Donald Trump
SP-Nationalrat Fabian Molina spricht in der «Arena» über politische Provokation. - Screenshot

Er sagte aber auch, dass er es gut finde, «dass es junge Menschen gibt, die das noch machen». Molina wurde auch auf ein Juso-Plakat aus dem Jahr 2009 angesprochen. Darauf ist die ehemalige CVP-Bundesrätin Doris Leuthard mit blutigen Händen zu sehen – es geht um eine Initiative gegen Kriegsmaterial-Exporte.

Molina stellt klar: «Es geht um die Message, man greift jemanden an, der Macht hat, um auf einen Missstand hinzuweisen. Und es ist jemand, der sich wehren kann.» Das sei der Unterschied zu Donald Trump.

Fischer: «Provokation ist der Träger der Botschaft»

Einen transparenten Einblick in die politische Arbeit gab es auch von Ex-JSVPler Fischer. Er sprach etwa über Blocher, der gemäss seinen Worten das «gesamte politische Establishment in der Europa-Frage» aufbrechen musste. «Dabei war Provokation nötig und das ist auch richtig – auch heute noch.»

Die Provokation sollte jedoch nicht der Provokation wegen geschehen, so Fischer weiter – sondern «der Botschaft wegen». Die Provokation sei der Träger der Botschaft, so der Zürcher SVP-Präsident. Im Gegensatz zu Trump, der einen gewissen Narzissmus zeige, sei es Blocher nämlich immer um die Sache gegangen.

Provokation Donald Trump «Arena»
Der Zürcher SVP-Präsident Benjamin Fischer bezeichnet die Provokation als «Träger der Botschaft». - Screenshot

Auch Fischer wurde in der «Arena» ein Inserat zu einer vergangenen SVP-Volksinitiative gezeigt. Damals ging es um die «Ausschaffung krimineller Ausländer» und die SVP titelte: «Kosovaren schlitzen Schweizer auf».

Fischer meinte, er würde, falls nötig auch so provozieren. «Wenn es nötig ist auf ein Thema aufmerksam zu machen, dann muss man provozieren.»

Er erklärte zudem einen weiteren wichtigen Punkt als er über das umstrittene Wurm-Wahlplakat der SVP reagierte. Fischer sagte, er habe fand dieses zwar nicht so gut, es habe aber einen provokativen Zweck erfüllt. «Zuvor ignorierten die Zeitungen die SVP-Botschaften, anschliessend erhielt Albert Rösti aber viel Platz und konnte unsere Positionen klarstellen.»

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