SVP-Büchel sicher: Beim Treffen Infantino-Parmelin ging es um Trump
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat Bundesrat Parmelin getroffen. Holt er nun für die Schweiz die Kohlen aus dem Feuer bei Donald Trump?
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Das Wichtigste in Kürze
- Fifa-Präsident Gianni Infantino hat Bundesrat Parmelin im Bundeshaus besucht.
- Infantino gilt als guter Freund von Donald Trump.
- SVP-Nationalrat Roland Büchel ist sicher, dass genau dies der Inhalt des Treffens war.
Das ist offiziell: Wirtschaftsminister Guy Parmelin und FIFA-Präsident Gianni Infantino haben sich am Mittwoch im Bundeshaus getroffen. Was dabei besprochen wurde – das ist nicht offiziell.
Aber es sei doch ziemlich offensichtlich, findet SVP-Nationalrat und FIFA-Kenner Roland Büchel im Nau.ch-Interview: «Wenn die beiden miteinander im Bundeshaus reden, ging es wohl nicht darum, ob der Wein im vorletzten Jahr besser war.»

Auch wenn Parmelins Departement WBF betont, die beiden hätten viel gemeinsam – beide sind ehemalige Fussball-Schiedsrichter. Auch wenn Guy Parmelin tatsächlich Weinbauer ist und beide einst in der Nähe wohnten. Es muss wohl um den Zoll-Streit zwischen der Schweiz und den USA gegangen sein.
Büchel selbst hatte Infantino bereits im April gegenüber Nau.ch als «Türöffner» für die Schweiz ins Spiel gebracht.
Infantino bei Parmelin: Der Zeitpunkt würde stimmen
Dieses Szenario macht auch rein terminlich viel Sinn. Denn Parmelin war gerade Ende letzter Woche zu Verhandlungen in Washington. Donald Trump und Gianni Infantino gebärden sich jeweils wie beste Freunde, im angelsächsischen Raum spricht man bereits von einer «Bromance».

«Weitere Treffen sind ziemlich wahrscheinlich», meint Büchel, und das dürfte noch vorsichtig formuliert sein. Denn wegen der Club-WM und der anstehenden WM 2026 treffen sich Trump und Infantino in hoher Kadenz. «Wenn Infantino etwas zugunsten des Team Schweiz beitragen kann, wäre das eine sehr gute Sache», betont Büchel.
Infantino weiterhin oft bei Trump
Gesprächsbedarf zwischen Trump und Infantino werde es weiterhin geben, denn die WM sei «eine Riesenkiste», so der ehemalige Sportmanager Büchel. Die USA als Land ohne gefestigte Fussball-Tradition, zusammen mit Mexiko und Kanada. Allein die Fanströme werden zur logistischen Herausforderung. «Das sind die Top-Probleme für Gianni Infantino», so Büchel.
«Aber wenn er in einem Nebensatz die Schweiz einbringen kann, der Schweiz helfen kann, kann ich mir gut vorstellen, dass er bereit ist, dies zu tun.» Ein Risiko, dass der Schuss hinten hinausgehen könnte, sieht Büchel dagegen nicht. Immerhin könnte es dem unberechenbaren US-Präsidenten ja in den falschen Hals geraten, wenn der FIFA-Präsident sich auch noch in den Zollstreit einmischt.
Doch Infantino sei ja als FIFA-Präsident nicht in der Rolle als Verhandler, sondern eben als Türöffner. «Da sehe ich jetzt das Risiko bei null. Das ist kein Drängeln – er kann immer noch sagen, nein, ich nehme das nicht auf.»
Die Vorbereitung im Departement Parmelin sei gut, so Büchel. Es spiele nicht einmal so eine Rolle, wo die Schwierigkeiten lägen, aber es gehe um Zehntausende Arbeitsplätze. Wenn hier jemand helfen könne, sei das gut, wenn der jemand Infantino heisse, sei es auch gut. «Es geht um unser Land und unsere Arbeitsplätze und es müssen Lösungen her.»