Zwei Jahrzehnte «La Gare»: Ein sicherer Ort für Betroffene

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Bern,

Seit 2005 bietet «La Gare» in Bern alkoholabhängigen Menschen einen geschützten Aufenthalts- und Beratungsraum und ist fester Teil der städtischen Suchthilfe.

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Die Marktgasse in der Altstadt in Bern. - keystone

Seit zwei Jahrzehnten ist das «La Gare» ein fester Bestandteil der städtischen Suchthilfe, berichtet die Stadt Bern. Die von Contact Stiftung für Suchthilfe im Auftrag der Stadt Bern geführte Einrichtung bietet alkoholabhängigen Menschen einen geschützten, niederschwellig zugänglichen Aufenthaltsraum.

Eröffnet wurde «La Gare» am 2. Mai 2005 – damals in den umgebauten WC-Anlagen der Christoffelunterführung im Bahnhof Bern. Seit 2008 befindet sich das Angebot an seinem heutigen zentralen Standort auf der Bahnhofplattform beim Kurzzeitparking. Seit Beginn ist es ein wichtiger Puzzlestein in der städtischen Suchtpolitik.

«La Gare» richtet sich an alkoholabhängige und sozial isolierte Menschen, die keine abstinenzorientierten Angebote nutzen. Hier finden sie nicht nur einen geschützten Raum, in dem sie willkommen sind und sich aufhalten dürfen, sondern auch Zugang zu niederschwelliger Beratung. Zudem dient das Angebot der Entlastung des öffentlichen Raumes.

Konsum erlaubt

Geöffnet ist es von Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr. Die Besucher können täglich für fünf Franken ein frisch zubereitetes Mittagessen bekommen und weitere Verpflegungsangebote nutzen.

Ausserdem ist das Mitbringen von alkoholischen Getränken mit einem Alkoholgehalt von bis 15 Volumenprozenten sowie der Konsum dieser Getränke im «La Gare» erlaubt.

Das Angebot wird rege genutzt und hat sich unter den Besuchern etabliert. Die Klienten sind heute überwiegend männlich (zu 82 Prozent) und im Durchschnitt knapp 48 Jahre alt. Per Ende 2024 konnten 77 aktive Klienten gezählt werden (55 im Jahr 2022). Viele von ihnen sind Stammgäste.

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