Der Nationalrat hat eine Motion von Erich Hess (SVP/BE) zum Ausbau der Autobahn A1 auf mindestens sechs Spuren angenommen.
Der Nationalrat folgt dem Antrag des Bundesrats, die Autobahn A1 auf den zwei vielbefahrenen Streckenabschnitten Bern-Zürich und Lausanne-Genf auf mindestens sechs Spuren auszubauen. (Archivbild)
Der Nationalrat folgt dem Antrag des Bundesrats, die Autobahn A1 auf den zwei vielbefahrenen Streckenabschnitten Bern-Zürich und Lausanne-Genf auf mindestens sechs Spuren auszubauen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat hat eine Motion zum Ausbau der Autobahn A1 angenommen.
  • Erich Hess (SVP/BE) fordert den Ausbau auf mindestens sechs Spuren.
  • Gewisse Abschnitte seien regelmässig überlastet.

Der Nationalrat will die Autobahn A1 auf den Strecken Bern-Zürich und Lausanne-Genf auf mindestens sechs Spuren ausbauen. Der Rat hat eine entsprechende Motion von Nationalrat Erich Hess (SVP/BE) am Montag mit 94 zu 87 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.

Damit folgte die grosse Kammer dem Antrag des Bundesrats. Als Nächstes muss der Ständerat über die Motion befinden.

Hess hatte seinen Vorstoss damit begründet, dass das Verkehrsaufkommen auf der 410 Kilometer langen A1 heute um einiges grösser sei als früher. Einige Teilabschnitte wie zwischen Härkingen SO und Wiggertal LU wurden bereits auf sechs Spuren ausgebaut. Eine weitere Etappe zwischen Härkingen und Luterbach SO ist in Planung.

A1 chronisch überlastet

Dennoch gehöre die A1 heute zu den chronisch überlasteten Strecken des Landes, wie die täglichen Staumeldungen zwischen Baregg und Zürich, bei Lausanne oder zwischen Kirchberg und Bern belegen würden. Die Nutzung werde in naher Zukunft weiter zunehmen. Der Berner Nationalrat forderte daher die Forcierung eines generellen Ausbaus der A1 auf sechs Spuren.

Autobahn A1 bei Härkingen mit Abzweigung zur A2 in Richtung Basel und Deutschland. Hauptverkehrsader der Schweiz. Beim Härkinger Kreuz laufen die A1 und A2 zusammen.
Autobahn A1 bei Härkingen mit Abzweigung zur A2 in Richtung Basel und Deutschland. Hauptverkehrsader der Schweiz. Beim Härkinger Kreuz laufen die A1 und A2 zusammen. - Nau.ch / Werner Rolli

«Wir sind auch der nächsten Generation eine gute Verkehrsinfrastruktur schuldig. Wir wollen sowohl die Schienen- als auch die Nationalstrasseninfrastruktur ausbauen», sagte Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), im Nationalrat. Der Bundesrat plane die A1 dort auszubauen, wo sie chronisch überlastet sei. Vom Ausweichverkehr betroffene, an die A1 angeschlossene Dörfer würden leiden.

Überrascht von der Haltung des Bundesrats zeigten sich die Gegner – namentlich Vertreterinnen und Vertreter der Grünen, der GLP und der SP – die sich gegen die Motion stellten. Der Bundesrat befürworte einen Ausbau des motorisierten Individualverkehrs, obwohl die Bevölkerung erst gerade dafür votiert habe, bis 2050 klimaneutral zu sein, sagte Nationalrätin Marionna Schlatter (Grüne/ZH) vor der Abstimmung.

Klimaneutralität und ein solcher Ausbau der Autobahn seien gleichzeitig nicht möglich. Und: «Autos sind und bleiben auch mit der Elektrifizierung ineffiziente Fahrzeuge», so Schlatter weiter.

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