Anfang Mai trifft sich der Nationalrat zu einer Sondersession, um über Themen wie die Organspende, die Asylpolitik oder den Zuckerpreis zu debattieren.
PARLAMENT
Parlamentarier debattieren während der Herbstsession der Eidgenössischen Räte, am Donnerstag, 17. September 2020 im Nationalrat in Bern. - keystone

Vom 3. bis zum 6. Mai kommt der Nationalrat zu einer Sondersession zusammen. Diskutiert wird unter anderem über den Zuckerpreis, die Organspende, Handyauswertungen von Asylsuchenden und die Versicherungsaufsicht.

Budgetiert für die Debatten sind fast 28 Stunden - Zeit, die die grosse Kammer braucht, um wichtige Vorlagen vorwärts zu bringen.

Im Rat anwesend sein werden Wirtschaftsminister und Bundespräsident Guy Parmelin (Montag), Innenminister Alain Berset (Dienstag), Justizministerin Karin Keller-Sutter (Mittwoch) und Finanzminister Ueli Maurer (Donnerstag).

Schweizer Zuckerwirtschaft und Organspende

Als Erstes diskutiert der Nationalrat am Montag über Massnahmen, um den Fortbestand der Schweizer Zuckerwirtschaft zu sichern. Zuckerimporte sollen mit einem Zoll von 70 Franken pro Tonne belegt werden. Gleichzeitig soll der ökologische Anbau von Zuckerrüben stärker gefördert werden als bisher.

Würfelzucker
Sieht zwar nicht lecker aus, versüsst aber den Schweizer Alltag: Zuckerrüben, von denen jede fast den Tagesbedarf einer Person an 110 Gramm Zucker deckt. Drei Viertel des in der Schweiz verzehrten Zuckers – inklusive in Getränken, Gebäck und anderen Produkten – ist selbstgemacht. (Archivbild) - sda - Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Am Dienstag sind die Volksinitiative «Organspende fördern - Leben retten» und der dazugehörige indirekte Gegenvorschlag auf der Agenda. Wer nach seinem Tod keine Organe spenden möchte, soll dies neu festhalten müssen. Angehörige sollen aber auch künftig eine Organspende ablehnen können. Diesem Konzept des Bundesrats, der erweiterten Widerspruchslösung, folgt auch die zuständige Nationalratskommission.

Völkerrecht und DNA-Profil

Tags darauf diskutiert die grosse Kammer über das DNA-Profil-Gesetz. Die sogenannte Phänotypisierung soll es den Strafverfolgungsbehörden künftig erlauben, mehr Informationen aus einer DNA-Spur vom Tatort herauszulesen.

DNA-Profil
Ein Wissenschaftler untersucht ein DNA-Profil. (Symbolbild) - Keystone

Ebenfalls am Mittwoch geht es um den geplanten Ausbau der Volksrechte. Völkerrechtliche Verträge, die einer Verfassungsänderung gleichkommen, sollen immer dem obligatorischen Referendum unterstehen und damit dem Volk unterbreitet werden müssen. Der Ständerat ist einverstanden damit, diese Regel ausdrücklich in der Bundesverfassung zu verankern.

Asylpolitik und Versicherungsaufsichtsgesetz

Am Mittwochnachmittag geht es um die Asylpolitik, konkret um einen Gesetzesentwurf, der von der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats (SPK-N) ausgearbeitet wurde. Demnach sollen die Behörden auf die Handy- und Laptopdaten der Asylsuchenden zugreifen dürfen, wenn diese ihre Identität nicht mit Ausweispapieren belegen können.

Schliesslich wird sich der Nationalrat am Donnerstag über das Versicherungsaufsichtsgesetz beugen. Konkret will der Bundesrat, dass Versicherer, die bestimmte Unternehmen bedienen, weniger stark beaufsichtigt werden. Zudem sollen gewisse Versicherungsvermittler die Kunden über ihre Provisionen informieren müssen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Mai wird eine Sondersession des Nationalrats stattfinden.
  • Dabei werden Themen wie die Asylpolitik oder der Zuckerpreis behandelt.
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