Im Rahmen einer Medienkonferenz hat das Komitee «Ja zum Klimaschutz-Gesetz» in Bern seine Argumente präsentiert: «Schützen wir, was uns wichtig ist!»
Klimaschutz-Gesetz.
Plakate zur Ja-Kampagne zum Klimaschutz-Gesetz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 18. Juni 2023 befindet die Schweizer Stimmbevölkerung über das «Klimaschutz-Gesetz».
  • In einer überparteilichen Medienkonferenz erläutern sechs Parteien ihre Argumente.
  • Grünen-Präsident Balthasar Glättli ist überzeugt: «Schützen wir, was uns wichtig ist!»
Ad

Am 18. Juni 2023 stimmt die Schweizer Bevölkerung über das Klimaschutz-Gesetz ab. Im Rahmen einer überparteilichen Medienkonferenz in Bern hat das Komitee «Ja zum Klimaschutz-Gesetz» seine Argumente erläutert. Alle grossen Parteien ausser der SVP, welche das Referendum gegen das Gesetz ergriffen hat, waren an dem Anlass vertreten.

Klimaschutz-Gesetz
Das Logo und Plakat der Kampagne anlässlich der Lancierung der Ja-Kampagne zum «Klimaschutz-Gesetz». - keystone

Die Schweiz sei als Alpenland besonders stark von Klimawandel betroffen: «Die Gletscher schmelzen immer schneller und Hitze und Trockenheit nehmen zu.» Für das Komitee steht fest, dass die Eidgenossenschaft nur mit wirtschaftlichen Anreizen klimaneutral werden könne.

Neben Grüne, SP, GLP, Mitte und FDP unterstützen über 200 Organisationen, Verbände und Firmen die Ja-Kampagne. Im Zentrum der Kampagne stünden urschweizerische Grundwerte: Der Schutz der Bevölkerung, ihrer Lebensgrundlage und der Natur.

Grünen-Glättli: «Schützen wir, was uns wichtig ist»

Grünen-Parteipräsident Balthasar Glättli erklärt, dass ihm dieses Gesetz ganz besonders am Herzen liege. Der Zürcher ist überzeugt, dass der Bericht des Weltklimarats auch positive Botschaften beinhalte. «Wir können das Steuer noch herumreissen – und wir können das mit einem Ja zum Klimaschutz-Gesetz.» Glättli formuliert das Motto der Kampagne: «Schützen wir, was uns wichtig ist!»

Balthasar Glättli Klimaschutz-Gesetz
Nationalrat Balthasar Glättli (Grüne/ZH) vom überparteilichen Komitee spricht an der Medienkonferenz zum Klimaschutz-Gesetz. - keystone

SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer wiederum betont auch die Versorgungssicherheit. Der Ukraine-Krieg zeige, wie abhängig die Schweiz noch immer von ausländischen Lieferanten fossiler Energieträger sei. Für die Zürcherin liegt das grösste Potenzial denn auch im Bereich der Gebäudesanierungen: Mit dem Ersatz von Öl- und Gasheizungen würden die Kosten für Mieterinnen und Mieter nachhaltig gesenkt, so Meyer.

GLP-Bäumle: «Unternehmen und Bevölkerung profitieren gleichermassen»

GLP-Nationalrat Martin Bäumle vertritt seinerseits die Ansicht, dass die Schweiz mit dem Klimaschutz-Gesetz ihre Verantwortung gegenüber kommenden Generationen wahrnehme. Für die Grünliberalen sei aber zentral, dass die Vorlage auf Investition und Innovationsförderung setze, statt auf neue Verbote und Steuern: «Damit profitieren Unternehmen und Bevölkerung gleichermassen.» Überdies würde das Klimaschutz-Gesetz auch die Abhängigkeit vom Ausland senken und die Energiesicherheit stärken, so Bäumle.

Klimaschutz-Gesetz
Ständerat Ruedi Noser (FDP/ZH) und Nationalräte Balthasar Glättli (Grüne/ZH), Jacqueline de Quattro (FDP/VD), Martin Bäumle (GLP/ZH), Mattea Meyer (SP/ZH), Stefan Mueller-Altermatt (Mitte/SO) und Lilian Studer (Mitte/AG), von links nach rechts, sprechen an der Medienkonferenz zum Klimaschutz-Gesetz. - keystone

Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt ist seinerseits überzeugt, dass die Schweiz im Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen müsse. Die Energiewende erachtet der Solothurner als Chance, um die Eidgenossenschaft zum «Innovations-Champion» im Bereich der Klimatechnologien zu befördern: «So machen wir unser Land fit für die Zukunft.»

EVP-Präsidentin Lilian Studer wiederum erklärt die Position ihrer Partei folgendermassen: «Je länger wir warten, desto gravierender werden die Schäden. Und desto teurer werden die Massnahmen, die wir zum Schutz unserer Lebensgrundlagen ergreifen müssen.» Die EVP sei daher überzeugt, dass die klare Zielsetzung des Gesetzes und die darin definierten Massnahmen dringend nötig seien.

Was steht im Klimaschutz-Gesetz?

Das Klimaschutz-Gesetz würde den Bund dazu verpflichten, die Wirkung der in der Schweiz anfallenden Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Hierfür würden für die Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie Richtwerte definiert, um die Verminderungsziele bis 2050 zu erreichen.

Überdies enthält das Gesetz Bestimmungen über nötige Massnahmen, die zum Schutz vor den nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels getroffen werden müssten. Schliesslich soll auch der Finanzplatz eine «klimaverträgliche Ausrichtung» umsetzen.

Wie werden Sie beim Klimaschutz-Gesetz abstimmen?

Die SVP hat gegen das Gesetz das Referendum ergriffen. Sie bezeichnet die Vorlage als «Stromfresser-Gesetz»: Das Gesetz komme einem «faktischen Verbot» von Heizöl, Gas, Diesel und Benzin gleich und gefährde die Stromversorgung des Landes.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Balthasar GlättliUkraine KriegMattea MeyerKlimawandelNationalratSteuernGrüneNaturKriegGLPSVPEVPFDPSPGesetz