Gross war der Aufschrei nach dem Gastro-Aufstand am Montag. Jetzt stellt sich die Junge SVP klar hinter die Corona-Regelbrecher.
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David Trachsel ist Präsident der Jungen SVP Schweiz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Montag fand die Gastro-Protestaktion «Wir machen auf!» statt.
  • Es folgte Kritik von allen Seiten – eine Wirtin traf es ganz besonders.
  • Jetzt erhält sie Rückenwind von der JSVP, die sich mit der Protestaktion solidarisiert.

«Wir machen auf!», so das Motto der gross angekündigten Protestaktion einiger Gewerbler und Gastronomen auch in der Schweiz. Am Montag hätten diverse Gastro-Betriebe im ganzen Land trotz Corona-Regelung ihre Pforten öffnen wollen.

Doch im letzten Moment machten viele einen Rückzieher. Daniela Liebi, Wirtin des Landgasthofs Rothorn in Schwanden, war eine von wenigen, welche die Sache durchzog.

Daniela Liebi
Sie öffnete am Montag 11. Januar ihr Restaurant: Daniela Liebi. - Nau.ch.

So kam es dann auch, dass sich sowohl behördliches als auch politisches Feuer gegen die Wirtin richtete. Auf Aufforderung der Polizei hin musste sie ihre Gäste unter Tränen rauswerfen. Gleichzeitig hagelte es Kritik aus der Politik.

JSVP-Präsident Trachsel: «Wir solidarisieren uns!»

Doch nun erhält sie Rückenwind von der Jungen SVP. David Trachsel, seit 2020 Präsident der JSVP, äussert gegenüber Nau.ch Verständnis für das Handeln der Wirtin: «So etwas macht man nur, wenn man alles verloren hat.» Bussen, geschweige denn ein Entzug des Wirtepatents, seien unangebracht.

Er geht gar einen Schritt weiter: «Wir solidarisieren uns mit jenen, die aufgemacht haben. Beim Klima-Protest auf dem Bundesplatz machten die Behörden tagelang nichts. Aber wenn eine existenziell bedrohte Wirtin aufmacht, greift die Polizei durch.»

Gastronomie Schweiz ukraine krieg
In der Schweizer Gastronomie fehlt es an Personal. Für Ukrainer sind die Einstiegshürden in die Branche aber hoch. - Pixabay

Zu zivilem Ungehorsam in der Zukunft wolle man aber keineswegs aufrufen. Das sei eine rote Linie. Doch: «Es gibt keine Evidenz, dass Ansteckungen in Bars und Restaurants stattgefunden haben.»

Dass Ansteckungsorte nicht mehr ermittelt würden, sei skandalös. «Für solch einschneidende Eingriffe sollte es wissenschaftlich fundierte Daten geben», findet Trachsel.

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