Graubünden verliert Nationalratssitz – SVP-Martullo nach Zürich?

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Chur,

Wegen der Bevölkerungsentwicklung hat Graubünden ab 2027 einen Nationalratssitz weniger. Dennoch könnten alle fünf Bisherigen im Amt bleiben.

Magdalena Martullo-Blocher
Magdalena Martullo-Blocher im Nationalrat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Graubünden stellt ab 2027 nur noch vier statt fünf Nationalräte.
  • SVP-Vertreterin Magdalena Martullo-Blocher könnte deswegen nach Zürich wechseln.
  • Die dortige Kantonalpartei zeigt sich offen für einen solchen Transfer.

Die Sitzverteilung im Nationalrat wird nach den Wahlen 2027 etwas anders aussehen. Aufgrund der Bevölkerungszahlen werden die Kantone Graubünden und Bern einen Sitz verlieren. Dafür haben Luzern und Freiburg künftig einen Vertreter mehr unter der Kuppel des Bundeshauses.

Vor allem der Sitzverlust Graubündens könnte Folgen haben. Aktuell sind die fünf Sitze auf vier Parteien verteilt. Die Mitte, die FDP und die SP haben je einen – die SVP deren zwei.

Magdalena Martullo-Blocher könnte in Zürich antreten

Martin Candinas, Anna Giacometti, Jon Pult, Roman Hug und Magdalena Martullo-Blocher heissen die derzeitigen Nationalräte. Falls alle wieder zur Wahl antreten, wird einer oder eine von ihnen abgewählt.

Wobei es auch ein Szenario gibt, in dem alle fünf Politiker in der grossen Kammer bleiben. Was zunächst wie eine «Dreamerei» tönt, ist durchaus denkbar.

Magdalena Martullo-Blocher hätte aufgrund ihres Wohnsitzes nämlich die Option, in Zürich statt in Graubünden anzutreten. Die SVP könnte auf diese Weise versuchen, ihre zwei «Bündner» Sitze zu verteidigen.

Bist du zufrieden mit der derzeitigen Besetzung des Nationalrats?

Die Ems-Chemie-Chefin selbst will sich gegenüber SRF indes nicht zu einem allfälligen Kantonswechsel äussern.

Auch der zweite SVP-Vertreter aus dem Kanton Graubünden will sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Roman Hug sagt: «Das ist alles Kaffeesatzlesen. Die Wählenden wollen, dass wir die Probleme vor Ort lösen, und uns nicht mit Personalpolitik beschäftigen.»

Zürcher SVP-Präsident offen für Star-Neuzugang

Domenik Ledergerber, Präsident der SVP Kanton Zürich, sagt zwar, man habe noch keinen Kontakt zu Martullo-Blocher gehabt. Aber: «Jede Kantonalpartei würde sich eine Magdalena Martullo-Blocher auf der Liste wünschen.»

Domenik Ledergerber SVP
Domenik Ledergerber von der SVP Kanton Zürich. - keystone

Sie sei eine renommierte Politikerin und eine sehr gute Unternehmerin, so Ledergerber gegenüber SRF weiter. «Für den Wirtschaftskanton Zürich würde das sehr gut passen.»

Ob es tatsächlich zum namhaften Transfer kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist: In Zürich gibt es deutlich mehr Nationalratssitze zu besetzen. Insgesamt sitzen 36 Vertreterinnen und Vertreter in der grossen Kammer, zehn davon stellt die SVP.

Kommentare

User #5923 (nicht angemeldet)

Die SP Schweiz ist jetzt Reicher als E.Musk und M.Zuckerschlecker zusammen !

User #6195 (nicht angemeldet)

Mit 14.5 Milliarden Vermögen gehört Martulator mit zu den reichsten Schweizern. Blocher-Töchter kassieren mehr als ihre 2693 Büezer zusammen. SVP schaut gut zu den kleinen Büezer in der Schweiz. Ich erinnere gerne daran, dass wir alle 4 Jahre die Gelegenheit haben, eine Regierung zu wählen, die sich für tiefere Kosten, faire Löhne und eine gerechtere Verteilung des Vermögens einsetzt. Wenn die Mehrheit nach all den Jahren noch immer rechtsbürgerliche Lobby-Vertreter wählt, bekommen wir auch die entsprechende Politik zu spüren.

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