Der Lockdown als Mittel gegen das Coronavirus ist unter anderem der SVP ein Dorn im Auge. Jetzt lanciert die «Sünneli-Partei» ein Video – und fordert Öffnungen.
Mit diesem Video fordert die SVP ein Ende des Lockdowns am 1. März. - zVg
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch berät der Bundesrat über die weiteren Schritte im Kampf gegen die Pandemie.
  • Die SVP fordert mit einem Video ein Ende des Lockdowns per 1. März.
  • Nationalrat Thomas Matter ist überzeugt, dass Mutationen besiegt werden können.

Seit dem 18. Januar befindet sich die Schweiz im erneuten Lockdown. Im Kampf gegen das Coronavirus ergreift der Bundesrat strenge Massnahmen, schliesst Geschäfte und die Gastronomie.

Das Ziel: Eine starke Eindämmung der Kontakte, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Coronavirus Bundesrat
Die Bundesräte Ueli Maurer (SVP), Guy Parmelin (SVP) und Alain Berset (SP) an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Obwohl die Fallzahlen sinken, ist bisher keine Aufhebung der Restriktionen in Sicht. Die Behörden warnen vor den Mutationen des Coronavirus, die sich rasch verbreiten könnten. Klar ist: Der Druck auf die Landesregierung nimmt massiv zu.

Neues Video fordert Lockerungen

Nicht nur der Gewerbeverband, sondern auch Gewerkschafts-Boss Pierre-Yves Maillard fordern Lockerungs-Schritte. Weiter geht die SVP: Sie unterstützt an vorderster Front eine Petition, die das Ende des Lockdowns fordert.

Coronavirus
Gewerkschafts-Boss Pierre-Yves Maillard fordert Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus. - Keystone

Diese wird von knapp 220'000 Menschen unterzeichnet. Und jetzt geht die «Sünneli-Partei» endgültig auf Konfrontations-Kurs mit Alain Berset!

Denn: Heute Freitag wird die SVP auf ihren Kanälen offenbar ein Video verbreiten, in dem der «Lockdown-Stopp» per 1. März gefordert wird. Unter dem Motto «Freiheit statt Bevormundung» zählen die Protagonisten Regeln auf, die in ihren Augen unsinnig sind.

Finden Sie das aggressive Video der Lockdown-Gegner aus der SVP gerechtfertigt?

«Chlapf» für Bundesrat Alain Berset

Ein Beispiel gefällig? Einen Skihelm im Sportgeschäft kaufen sei verboten. Aber im gleichen Geschäft könne man den Helm eben beim gleichen Verkäufer mieten.

Schuld am ganzen Schlamassel? Natürlich «die Linken», wie es im Video heisst. Untermauert wird das Video mit einem virtuellen «Chlapf» für Gesundheitsminister Alain Berset.

Coronavirus
Gesundheitsminister Alain Berset kassiert im SVP-Video eine virtuelle Ohrfeige. - screenshot

Hinter dem Frontalangriff steckt der SVP-Nationalrat Thomas Matter. «Genug ist genug», wettert der Zürcher aus der SVP-Riege gegenüber Nau.ch.

«Nach dem R-Wert-Debakel darf es nicht sein, dass Bundesrat Berset die Bevölkerung wegen theoretischen Schreckensszenarien weiter einsperrt», so Matter.

SVP-Matter: «Lockdown-Regeln sind absurd»

«Mutationen wird es immer geben – wir werden sie besiegen», ist Matter überzeugt. Und fordert: «Ab dem 1. März gehören Restaurants, Läden und die gesamte Wirtschaft mit den bewährten Schutzkonzepten wieder geöffnet.»

Coronavirus Thomas Matter
SVP-Nationalrat Thomas Matter ist überzeugt, dass Mutationen des Coronavirus besiegt werden können. - Keystone

Den scharfen Ton des Filmchens erklärt Matter folgendermassen: «Mit dem Video wollen wir aufzeigen, wie absurd die aktuellen Lockdown-Regeln sind. Mittlerweile fordern mindestens 217’000 Menschen ein Ende dieses Horros.»

Und Matter schiebt nach: «Die sind echt, wir prüfen jede einzelne Unterschrift». Ob und wie die «Sünneli-Partei» mit ihren Drohgebärden Erfolg hat, zeigt sich wohl am kommenden Mittwoch. Dann will der Bundesrat über die weiteren Schritte beraten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AugeBundesratGastronomieAlain BersetCoronavirusSVP