Der Bund will mehr testen, um besonders gefährdete Personen besser vor dem Coronavirus zu schützen. Um 14 Uhr wird die Landesregierung informieren.
Coronavirus Schweiz Bundesrat
Alain Berset, Bundesrat und Gesundheitsminister der Schweiz, legt kurz vor Beginn einer Pressekonferenz zum Coronavirus seinen Mund-Nasen-Schutz ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund will mehr asymptomatische Personen testen, zum Schutz von gefährdeten Personen.
  • Die Kantone sind froh darüber, haben aber noch offene Fragen.
  • Der Bundesrat dürfte am Nachmittag über seine Entscheide informieren.
Ad

Der Bund will die Teststrategie ausweiten und mit grossflächigen Massentests gegen das Coronavirus vorgehen. Dazu wurde über das Wochenende den Kantonen ein Verordnungsentwurf vorgelegt.

Lukas Engelberger GDK
Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), spricht an einer Medienkonferenz zur Corona-Situation. - Keystone

Die Antwort der Stände aus einer Stellungnahme vom Montag stellt klar: Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren stehen solchen asymptomatischen Tests positiv gegenüber.

Asymptomatische Testung in Altersheimen gegen Coronavirus

Eher «wird bedauert, dass die Änderung erst zum jetzigen Zeitpunkt vorgenommen wird». Es sei schon seit längerem klar, dass dank vermehrtem Testen «rascher auf Ausbruchsherde» reagiert werden könne. Die grosse Mehrheit der Kantone werde vermehrt vor allem in Alters- und Pflegeheimen asymptomatische Personen testen, steht in der Stellungnahme.

kosovo pflegerin
Ein Altersheim sollte ein sicherer Ort für alte Menschen sein. (Symbolbild) - Keystone

Beim Konzept und der Umsetzung haben die Kantone aber noch Zweifel. Besonders betreffend die Testmethode, also Nasen- oder Rachenabstrich – oder die neuen Speicheltests. Die Kantone verlangten «verbindliche Aussagen des BAG zu den Spuck- und Gurgeltests».

Die Kosten würde laut Verordnungsentwurf der Bund übernehmen, was die Kantone begrüssten.

Mutationen des Coronavirus auf dem Vormarsch

Wie das BAG heute Mittwoch mitteilt, wurden bisher über 1400 Fälle mit den Varianten des Virus nachgewiesen. Das sind 275 mehr als am Vortag. Über 600 davon können dem britischen Stamm zugeordnet werden, 34 dem südafrikanischen.

England Zweifel Coronavirus
Eigentlich verbreitet sich das Respiratorische Synzytialvirus (kurz RS-Virus) nur in kalten Jahreszeiten. - Pixabay

Die ansteckenderen Mutationen sind schon lange ein Grund zur Sorge für die Behörden. Sollten sich diese noch weiter verbreiten, würde laut Task Force eine Trendwende drohen. Gut möglich also, dass sich der Bund mit der erweiterten Testmethode eine besser Kontrolle der Situation erhofft.

Grenztesten für Touristen und Arbeitnehmende

Diskussionsthema an der Bundesratssitzung dürfte auch der Brief der Parteispitzen vom Freitag gewesen sein. Diese forderten an der Schweizer Grenze ein verschärftes Test- und Quarantäneregime. Begründet wurde dies mit den Ausbrüchen der Mutationen des Coronavirus in Ferienorten.

Gegen diese Forderungen gab es aber reichlich Widerstand. Sowohl die beiden Basel als auch der Tourismus sind solchen Massnahmen eher abgeneigt.

Was genau die Landesregierung entscheidet, dürfte sich im Laufe des Nachmittags zeigen. Um 14 Uhr treten Alain Berset, Guy Parmelin und Ueli Maurer an einer Pressekonferenz auf.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Guy ParmelinUeli MaurerAlain BersetCoronavirusBundesrat