In einem Verordnungsentwurf fordert das BAG von den Kantonen, Massentests auf das Coronavirus einzuführen. Das begrüssen diese.
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Der Zürcher Regierungsrat muss innerhalb von fünf Wochen Stellung dazu beziehen, ob er kostenlose Corona-Tests für unter 25-Jährige sinnvoll fände oder nicht. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Graubünden werden ab Mittwoch Corona-Massentests durchgeführt.
  • Das BAG fordert die Kantone nun dazu auf, es dem Vorreiter gleich zu tun.
  • In Basel und Aargau ist man bereits in der Planung.

Das BAG fordert die Kantone in einem Verordnungsentwurf auf, regelmässige Tests auf das Coronavirus in Altersheimen, Schulen und Unternehmen durchzuführen. Nun berät der Bundesrat darüber. Doch nicht alle wollen – oder können – Folge leisten.

Geplant wären laut dem Verordnungsentwurf landesweit 20'000 Tests pro Woche. Der Musterknabe dabei ist der Kanton Graubünden: Als Vorbild für die neue BAG-Strategie führt der Kanton bereits ab kommendem Mittwoch solche Massentests breitflächig durch.

Coronavirus: Basel-Stadt mit wöchentlichen Tests in Heimen

Auch der Kanton Basel-Stadt handelt: Dort können neu Alters- und Pflegeheime ihren Mitarbeitenden eine wöchentliche Corona-Testung anbieten, wie Anne Tschudin von der Gesundheitsdirektion zu Nau.ch sagt. «Die entsprechende Organisation wird in den nächsten Tagen aufgebaut. In Einsatz kommt dabei gegenwärtig der SARS-CoV-2 Antigentest.»

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Bei einer jungen Frau wird ein Rachenabstrich für einen SARS-CoV-2-Antigentest durchgeführt. - dpa

Umfang und Zielgruppe der Massentests werde man aufgrund der kommenden Vorgaben des Bundes noch näher definieren müssen. «Dabei wird man die vorhandenen Testkapazitäten in der Schweiz möglichst effizient einsetzen müssen. Diese sind zwar gross, aber auch nicht unbegrenzt.»

Aargau setzt im Kampf gegen Coronavirus auf Speicheltests

Im Aargau sind die Massentests gemäss Verordnungsentwurf in Planung. «Die Aargauer Kantonsärztin ist bereits in engem Austausch mit dem BAG. Die Umsetzung erfolgt raschmöglichst», verspricht Michel Hassler von der Gesundheitsdirektion.

Dort will man auf Speicheltests setzen: «Zur Aufrechterhaltung der Akzeptanz des repetitiven Testens ist zentral, dass die Entnahme von Testmaterial einfach is. Und möglichst selbständig durchgeführt werden kann. Speicheltests machen dies möglich.»

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Eine Person wird auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild) - Keystone

Man befinde sich derzeit in der Planungsphase. Je nach Anzahl Einsatzorte müssten die Ressourcen und Prozesse noch aufgebaut oder erarbeitet werden.

Auch der Kanton Uri zeigt sich bereit für die Massentest-Strategie im Kampf gegen das Coronavirus. Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt der stellvertretende Kanzleidirektor Adrian Zurfluh: «Wenn der Bund die entsprechende Verordnung beschliesst, wird der Kanton Uri diese umsetzen und die dazu nötigen Ressourcen bereitstellen.»

Kanton Zug kann sich Massentests gut vorstellen

Im Kanton Zug wird das Thema Massentests derweil intensiv diskutiert, wie Kantonsarzt Rudolf Hauri gegenüber Nau.ch erklärt. «Konkrete Massnahmen werden aber erst geplant, wenn die entsprechenden Voraussetzungen angepasst sind.» Heisst: Wenn die Verordnung in Kraft tritt.

Hauri ergänzt: «Massentests von asymptomatischen Personen sind an verschiedenen Orten denkbar: Schulen, Heime, Spitäler, Betriebe mit Personal, das nicht im Homeoffice arbeiten kann und so weiter.»

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Der Zuger Kantonsarzt kann sich Massentest in Heimen gut vorstellen. (Archiv) - Keystone

Speicheltests betrachtet der Kantonsarzt bei Massentests als «eine gute Alternative». Diese seien schliesslich einfacher durchzuführen und für die getesteten Personen deutlich angenehmer. «Die entsprechenden Tests müssen aber jeweils vom BAG zugelassen sein.»

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