Braucht es den totalen Lockdown und eine Ausgangssperre? Wie weiter für Firmen vor dem Aus? Die Chefbeamten informierten über die Situation um das Coronavirus.
Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit und weitere Spitzenbeamte informieren über die aktuelle Situation bei der Bekämpfung des Coronavirus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • 8060 Menschen sind in der Schweiz bereits offiziell mit dem Coronavirus infiziert.
  • Daniel Koch & Co. gabenein Update. Nau.ch berichtete live im Stream und Ticker.

Wie fast täglich informierten Spitzenvertreter der zentralen Bundesämter auch heute über die aktuelle Situation bei der Bekämpfung des Coronavirus.

Die wichtigsten Punkte:

- Der Kanton Tessin hat mit den erzwungenen Firmenschliessungen Bundesrecht gebrochen. Was das konkret für die Unternehmen bedeutet, ist unklar.

- Zügeltermine am 31. März und dem 1. April werden nicht verboten. Es müssen allerdings die allgemein gültigen Bestimmungen des Bundes beachtet werden.

- Ob Verbier VS unter Quarantäne gestellt werden kann, ist offen. Diesbezüglich würden Gespräche zwischen Bund und Kanton laufen.

Rekapitulieren Sie die Pressekonferenz hier im Protokoll.

15:24 Daniel Koch spricht mal wieder über Prognosen bezüglich zu erwartenden Toten. Der Bund hält sich diesbezüglich zurück. Über Zahlen will Koch zum jetzigen Zeitpunkt nicht spekulieren. Er sagt aber, dass er die Webseite corona-data.ch nicht kenne. Diese weist bereits 116 Todesfälle aus. Es bestehe die Gefahr, dass bei nicht-offiziellen Zahlen Fälle doppelt gezählt werden.

15:14: Wie sieht die Situation in der Armee aus? Wird der Sicherheitsabstand eingehalten? Brigadier Droz sagt, im Grossen und Ganzen sei das der Fall.

Coronavirus Schweizer Armee
Angehörige der Schweizer Armee proben für den Ernstfall, um im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus den Spitälern unter die Arme zu greifen. (Archivbild) - Keystone

Auch Seife werde in grossen Mengen bereitgestellt. Aber es sei möglich, dass ab und an Seife fehle. Entschieden habe man auch, dass nur noch WKs durchgeführt werden, die für die Bekämpfung der Corona-Krise relevant seien.

15:11: Werden die gesprochenen 42 Milliarden Franken reichen, um die Wirtschaft vor dem Kollaps zu retten? Boris Zürcher vom Seco weicht aus, schliesst aber weitere Finanzhilfen nicht aus. Auch Finanzminister Ueli Maurer äusserte sich am Freitag in diese Richtung.

15:02: Stimmen die Zahlen der Infizierten, wie sie die Kantone melden? Daniel Koch geht schwer davon aus, auch wenn nicht alle Kantone genau gleich testen können. Demnach sind die Waadtländer Spitzenreiter, was die Zahl der positiv getesteten Bürger angeht,

14:53: Die Fragen gehen nun auf Detailebene. Boris Zürcher bestätigt, dass Wirtschaftsminister Guy Parmelin morgen Dienstag die Sozialpartner zur Diskussion empfängt.

14:43: Die Situation im Kanton Tessin ist verworren. Die Kommunikation seitens dem Bund gegenübe dem Kanton sei sehr deutlich gewesen, so Dumermuth. Wie die Situation für die Betriebe im Alltag aussehen, sei nicht so klar, gibt er zu.

14:39: Thema sind nach wie vor Schutzmasken. Diese seien noch immer ein knappes Gut, so Daniel Koch. Deshalb sei zentral, dass Profis darauf zurückgreifen könnten.

14:32: Zu reden gibt auch die Situation in Verbier. Der Kanton Wallis möchte die Gemeinde abriegeln, noch laufen aber Gespräche mit dem Bund. Man kläre ab, ob eine solche Massnahme überhaupt etwas bringen würde.

14:24: Darf man überhaupt noch zügeln? Schliesslich steht mit dem 31. März und dem 1. April ein begehrtes Zügel-Weekend bevor. So lange es keine Ausgangssperre gebe, bleibe der Umzug grundsätzlich erlaubt. Allerdings seien auch dort die geltenden Bestimmungen anzuwenden, sagt der Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen.

14:22: Jetzt spricht der Vertreter des Aussendepartements. Er sagt kurz, dass man mit sehr vielen Schweizer Bürgern in Kontakt sei. Insgesamt hätten sich 15'000 Reisende gemeldet.

14:12: Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft spricht über die Kurzarbeit, welche viele Betriebe einführen mussten. Zentral sei: «Kurzarbeit wird nicht rückwirkend bewilligt, deshalb müssen sich Betriebe melden.»

Das Verfahren soll schweizweit einheitlich angewandt werden. Seit Freitag soll das Geld an die Firmen vereinfacht fliessen. Zürcher entschuldigt sich schon im Voraus, falls dies nicht in jedem Fall sofort klappen sollte. Die Arbeitslosigkeit dürfte bis Ende Jahr von 2,4 auf 2,8 Prozent steigen, so Zürcher.

14:06: Zu reden gibt weiter die Situation im Tessin, wo auch Industrie-Betriebe geschlossen wurden. Darf die Sonnenstube das, wenn es der Bundesrat nicht angeordnet hat?

Baustelle
Im Tessin werden Baustellen aufgrund des Coronavirus geschlossen (Archivbild). - Keystone

Martin Dumermuth, Direktor des Bundesamts für Justiz, holt weit aus und stellt die Regelung in Frage. Gewisse Regelungen müssten wohl zurückgenommen werden.

14:02: Daniel Koch vom BAG eröffnet die Pressekonferenz. Er freut sich, dass die Journalisten offenbar gesund seien. Das sei aber leider nicht für alle so, erklärt Koch mit Blick auf die steigenden Fallzahlen. Der Nachschub für weitere Tests sei leider noch nicht gesichert. Deshalb halte man an der aktuellen Strategie fest.

Der Corona-Hammer vom Freitag hallt bis in die neue Woche. Versammlungen über fünf Personen sind verboten, es drohen Bussen. Hat die Bevölkerung die klare Botschaft des Bundesrats zur Bekämpfung des Coronavirus verstanden?

Daniel Koch BAG
Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit an einer Pressekonferenz zum Coronavirus in Bern. - Keystone

Daniel Koch, der zur Kultfigur aufgestiegene Spitzenbeamte des Bundesamts für Gesundheit (BAG), gibt dazu heute seine Einschätzung ab. Schon in der vergangenen Woche machte er klar, dass eine totale Ausgangssperre nach Möglichkeit vermieden werden soll.

Coronavirus: Rettungspaket gibt zu reden

Dennoch werden gerade aus der Wissenschaft die Stimmen nach solch drastischen Massnahmen lauter. Kein Wunder: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Schweizer ist in den letzten Tagen rapide gestiegen.

Heute sind bereits 8060 Menschen im Land positiv getestet worden, 66 Personen sind an der Krankheit verstorben.

Doch nicht nur der gesundheitliche Aspekt sorgt für Diskussionen. Auch das 42 Milliarden schwere Rettungspaket für in Not geratene Unternehmen dürfte zu reden geben. Deshalb ist auch Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) an der Medienkonferenz präsent.

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