Die Hanffreunde lassen nicht locker: Nach dem Ja zu Pilotversuchen mit legalem Cannabis soll die Pflanze als ganzes legalisiert werden.
Hanf Cannabis
Blick auf ein Feld mit Nutzhanf der Firma «Alpenpionier», am Montag, 25. September 2017, in Bad Ragaz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cannabis als Pflanze soll nicht mehr verboten sein.
  • Dies fordert die Grüne Nationalrätin Léonore Porchet.
  • Das Verbot sei im Gesetz falsch formuliert: Eine Pflanze sei kein Betäubungsmittel.

Nach dem Ja zu Pilotversuchen mit legaler Abgabe von Cannabis lanciert die Grüne Nationalrätin Léonore Porchet gleich den nächsten Schritt. Der Hanf, also die Cannabis-Pflanze, soll vollständig legalisiert werden. Dass diese im Betäubungsmittelgesetz verboten ist, sei nämlich schlicht falsch.

Cannabis-Pflanze kann ja auch nichts dafür

«Diese Definition ist falsch, da nicht die Pflanze ein Betäubungsmittel ist, sondern Tetrahydrocannabinol», schreibt Porchet in ihrer Motion. Die Substanz (THC), nicht der Hanf (Cannabis) gehöre ins Betäubungsmittelgesetz. Schliesslich seien Mohnblumen auch nicht verboten, obwohl man aus ihnen Opium gewinnen kann.

Léonore Porchet Cannabis
Léonore Porchet, Nationalrätin der Grünen aus dem Kanton Waadt. - Keystone

Gleich vier Gesetzesartikel seien vom Bundesrat entsprechend zu ändern. Ein fünfter, Artikel 8d, ist für Léonore Porchet ein regelrechter Affront. Gemäss diesem sind «Betäubungsmittel des Wirkungstyps Cannabis» verboten. Das sei nicht nur falsch, sondern auch umständlich, weil, eben, es gar kein Betäubungsmittel namens Cannabis gebe.

Breite Unterstützung für legales Cannabis erwartet

Porchet kann für ihr Anliegen auf eine Mehrheit im Nationalrat hoffen. Links dürfte sie offene Türen einrennen, in der Mitte sind die Grünliberalen eh für Liberalisierungen. Als einzigen Mitunterzeichner hat sie aber FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt gewonnen, der zumindest Teile seiner Partei mit ins Boot holen soll. Einzig bei der SVP kann sich Porchet ein Lobbying für die Legalisierung der Cannabis-Pflanze wohl ersparen.

Hintergrund des Aktivismus in Sachen semantisch korrekter Gesetzestexte ist wohl, dass die vielfältigen Nutzungen von Cannabis besser abgegrenzt werden sollen. Das Anpflanzen von Hanf ist interessant für die Verwendung in CBD-Produkten. Oder als Rohmaterial für Textilien, Baumaterialien oder Öle.

CBD Hanf Cannabis
Plakate werben für den Verkauf von legalem Cannabis, mit einem THC-Wert von unter 1 Prozent, in einem Kiosk an der Langstrasse im Zürcher Kreis 4, aufgenommen am 5. Juli 2017. - Keystone
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