Unterstützt vom EDA ist alt Bundesrat Alain Berset aktuell auf Wahlkampf-Tour fürs Amt als Generalsekretär des Europarats. Und kommt dabei gut an.
Alain Berset
Die Präsidentin von Moldau, Maia Sandu, begrüsst Alain Berset bei seinem Wahlkampf-Zwischenhalt: Sie sei erfreut, einen guten Freund Moldaus wiederzutreffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset ist auf Wahlkampf-Tour für die Kandidatur als Generalsekretär des Europarats.
  • Dabei überzeuge er mit Charisma und Kompetenz, heisst es.
  • Seine Kandidatur wird logistisch und finanziell unterstützt durch das EDA.
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Es wäre nicht nur für ihn persönlich ein grosser Erfolg, sondern auch für den Bund: Wenn Alain Berset zum Generalsekretär des Europarats gewählt würde. Seine Chancen, am 25. Juni vom Europarat tatsächlich gewählt zu werden, sind offenbar immer noch gut.

Bereits im März ging er als Favorit des nominierten Dreiertickets ins Rennen. Das Ministerkomitee des Europarats setzte ihn vor den Belgier Didier Reynders und den Esten Indrek Saar. Gestern nun folgte ein weiterer wichtiger Meilenstein: Der Auftritt vor dem sogenannten Bureau der Parlamentarischen Versammlung.

Europarat
Der Europarat in Strassburg, Frankreich. - keystone

In diesem Vorstand des Parlaments sitzen die Meinungsmacherinnen und Meinungsmacher: Nebst dem Präsidenten die 18 Vizepräsidenten und die Chefs der Fraktionen. Bersets einstündiger Auftritt sei gut gelungen, sagt Nationalrat Pierre-Alain Fridez (SP/JU) gegenüber «Tamedia». Fridez war als einer der Vizepräsidenten bei der Sitzung in der litauischen Hauptstadt Vilnius dabei.

Berset habe viele mit seinem Charisma beeindruckt. Lies: Man traut ihm zu, mit Staatschefs wie Emmanuel Macron oder Recep Tayyip Erdogan auf Augenhöhe zu sprechen. Kommt hinzu, dass Berset für sich reklamieren kann, selbst schon Staatschef gewesen zu sein, im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten.

Tatkräftige Unterstützung für Alain Berset aus dem EDA

Der Bund hat Bersets Kandidatur von Anfang an unterstützt: Reisen organisiert, Treffen arrangiert, Botschafter vor Ort eingespannt bei Wahlkampf-Stopps in den Nachbarländern, Ukraine, Polen und Moldau. Die Reise- und Übernachtungskosten übernimmt der Bund, 17'000 Franken Spesen seien bislang abgerechnet worden, bestätigt das EDA.

Das sei aber keine Sonderbehandlung für den ehemaligen Bundesrat: Auch andere Schweizer Kandidaturen würden von einem vierköpfigen Team unterstützt. Nebst derjenigen von Berset seien es im Moment noch neun weitere. Immerhin scheint der Aufwand im Fall von Alain Berset Früchte zu tragen.

Alain Berset
Alt Bundesrat Alain Berset spricht zu den SP-Delegierten nach seinem Rücktritt aus dem Bundesrat, am 24. Februar 2024 in Genf. - keystone

Von verschiedenen Seiten sei zu hören, dass Bersets Auftritte gut ankämen, sagt Mitte-Ständerätin Marianne Binder. Sie ist Vizepräsidentin der Schweizer Parlamentarierdelegation beim Europarat. Berset wirke hochkompetent, findet Binder: «Er würde dem Europarat guttun.»

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