Ein Jahr länger arbeiten? Frauen der bürgerlichen Jungparteien stehen hinter der Rentenalter-Erhöhung. Sie fordern ein doppeltes Ja zur AHV 21.
Stephanie Gartenmann, Mitglied der JSVP-Parteileitung, im Video-Interview. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 25. September stimmt das Schweizer Volk über die AHV-Reform ab.
  • Das Frauen-Rentenalter soll dabei von 64 auf 65 Jahre erhöht werden.
  • Bürgerliche Jungparteien, darunter auch Frauen, unterstützen die Vorlage.

Die AHV 21, über welche am 25. September abgestimmt wird, soll angenommen werden. Zumindest fordern dies die Jungparteien der FDP, SVP, EVP, Mitte und Grünliberalen. Sie präsentierten am Dienstag ihre Argumente für ein Ja zur Doppelvorlage.

Die AHV-Revision sei ein Kompromiss und geeignet, den Reformstau bei der ersten Säule zu lösen, lautete der Tenor. Die Menschen könnten freier über ihren Renten-Zeitpunkt entscheiden und es könne dem Fachkräftemangel begegnet werden.

AHV 21: Gleiche Rechte und Pflichten für Mann und Frau

Dass Frauen künftig ein Jahr länger arbeiten sollen, ist für die bürgerlichen Jung-Politikerinnen keineswegs eine Ungleichbehandlung.

Stephanie Gartenmann, Mitglied der JSVP-Parteileitung, erklärt: «Wir Frauen beziehen etwa 22 Jahre lang AHV, die Männer etwas weniger lang. Darum ist eine Anpassung jetzt wichtig», sagt sie zu Nau.ch.

AHV 21
Der Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO schloss 2022 mit einem negativen Anlageergebnis. - Keystone

Ein Jahr länger arbeiten sei ohnehin nicht viel, wenn man die steigende Lebenserwartung beachtet. «Wir sind länger fit und können länger arbeiten. Und mit dieser Reform können wir die nächsten zehn Jahre überbrücken, die AHV ist gesichert», so die junge SVP-Politikerin.

Auch für Jungfreisinnigen-Präsident Matthias Müller handelt es sich bei der AHV 21 um eine faire Lösung: «Die Reform basiert nicht auf dem Rücken der Frauen, wie das von Links behauptet wird. Die unmittelbar betroffenen Jahrgänge erhalten grosszügige Ausgleichsentschädigungen.»

Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen, unterstützt die AHV 21. - Nau.ch

Er sehe sowieso nicht ein, weshalb seine jüngere Schwester ein anderes Rentenalter als ihr Zwillingsbruder haben soll. Das sei ungerecht und müsse darum mit der Annahme der Vorlage aus der Welt geschaffen werden.

«Natürlich schmerzt Mehrwertsteuer-Erhöhung»

Nebst der Erhöhung des Frauenrentenalters soll die AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer gesichert werden.

Auch diesen Teil der Reform wird von den bürgerlichen Jungparteien unterstützt, wenn auch etwas zähneknirschend: «Natürlich schmerzen diese 0,4 Prozentpunkte in der aktuellen wirtschaftlichen Lage», sagt Müller.

Wie wollen Sie zu den AHV-Vorlagen abstimmen?

Doch um die älteste Rentenversicherung der Schweiz zu sichern, seien gewisse Kompromisse notwendig. Müller: «Wir müssen nun in diesen sauren Apfel beissen, damit wir bei der AHV einen wichtigen Schritt nach vorwärtskommen.»

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