Bei den AHV-Reform-Abstimmungen zeigte sich ein rekordgrosser Graben zwischen den Meinungen von Frauen und Männern.
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Die Reform der AHV wurde angenommen. Viele Frauen geben sich nun kämpferisch. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abstimmungen betreffend den AHV-Reformen zeigten einen starken Geschlechterunterschied
  • Die rekordhohe Differenz zwischen Männern und Frauen betrug 26 Prozent.
  • Trotz nach wie vor bestehenden Lohnunterschieden wurde das Rentenalter von Frauen erhöht.

Die Abstimmung über die AHV 21 mit dem höheren Frauenrentenalter hat Männer und Frauen geschieden wie niemals zuvor. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern betrug rekordhohe 26 Prozentpunkte, wie aus der Vox-Analyse vom Freitag hervorgeht.

Über die Vorlagen mit dem höheren Frauenrentenalter und der Zusatzfinanzierung durch eine höhere Mehrwertsteuer wurde bei der letzten Abstimmung entschieden. Sie waren generell die wichtigsten Vorlagen und der Beweggrund für die Beteiligung. Das führte zur höchsten Stimmbeteiligung im laufenden Jahr.

Grosse prozentuale Unterschiede

64 Prozent der Männer stimmten dem höheren Frauenrentenalter zu, weist die Vox-Analyse des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern aus. Bei den Frauen waren es lediglich 38 Prozent.

Bei der Zusatzfinanzierung präsentierte sich die Lage ähnlich: 66 Prozent Ja bei den Männern und 45 Prozent bei den Frauen. Einen derart grossen Geschlechterunterschied gab es noch nie in einer Vox-Analyse.

Das Gros der Männer sah keinen Grund für eine frühere Pensionierung der Frauen. Die Frauen begründeten ihre Ablehnung grösstenteils mit den nach wie vor bestehenden Lohnunterschieden. Diese müssten zuerst behoben sein, bevor eine Rentenalterserhöhung infrage komme.

Der zweite Graben verlief entlang der Parteigrenzen. Während SP, Grüne und Parteiungebundene ein Nein einlegten, waren die Sympathisantinnen und Sympathisanten der anderen Parteien klar dafür.

AHV-Reform Referendum AHV 21
Gegen die AHV-Reform haben Gewerkschaften, Linke und Frauenverbände das Referendum ergriffen. - Keystone

Für die Mehrwertsteuererhöhung stimmte eine knappe Mehrheit jener, die sich als «links» einstufen. Weiter links stiess die Vorlage auf Ablehnung. Damit zeigte sich ein Konsens von einer breiten Mitte bis nach Rechtsaussen.

Eine knappe Mehrheit von 50,6 Prozent hiess am 25. September die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre gut. Die Zusatzfinanzierung erhielt 55 Prozent Zustimmung

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