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«Trautmann» eröffnet das ARD-Sommerkino

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Deutschland,

Von der Oscar-Überraschung «Parasite» bis zur Tragikomödie «Green Book»: Das Erste bietet diesen Sommer exquisite Filme im Fernsehen auf. Den Anfang macht ein Film über einen besonderen Deutschen in England.

Bert Trautmann (David Kross, m.) ist Kriegsgefangener im Lager Lancashire. Foto: Adrian Monaghan/British Film/Zephyr Films/Lieblingsfilm/Degeto/ARD/dpa
Bert Trautmann (David Kross, m.) ist Kriegsgefangener im Lager Lancashire. Foto: Adrian Monaghan/British Film/Zephyr Films/Lieblingsfilm/Degeto/ARD/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bekommt der deutsche Kriegsgefangene Bert Trautmann in England eine unverhoffte Chance.

Statt im Gefangenenlager in Lancashire zu versauern, darf er im einstigen Feindesland Fussball spielen.

Trainer Jack Friar, der als Geschäftsmann im Camp ein- und ausgeht, ist Trautmanns Torwarttalent bei einem Match unter den Internierten aufgefallen. Friar hatte eine grosse Hoffnung: Der selbstbewusste Hüne könnte seinen Verein St. Helens vor dem drohenden Abstieg retten.

Mehr als 160 000 Zuschauer sahen das deutsche Biopic «Trautmann» vor zwei Jahren im Kino. Am Montag um 20.15 Uhr ist der Film der Auftakt für das diesjährige «Sommerkino im Ersten» mit vielen Blockbustern.

Der «Kraut», gespielt von David Kross («Der Vorleser», «Ballon»), prallt in der Mannschaft und beim Publikum zunächst auf erbitterte Ablehnung. Mit seiner gradlinigen Art und seinem sportlichen Können verschaffte er sich jedoch Respekt, wird bald «Traut» genannt. Schnell wird der ruhmreiche Erstligist Manchester City auf den Keeper aufmerksam. Als die deutschen Kriegsgefangenen nach Hause entlassen werden, muss Trautmann eine schwere Entscheidung treffen.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller hat die Geschichte des Torwarts Bernhard «Bert» Trautmann verfilmt, der zwischen 1949 und 1964 für Manchester City 545 Spiele bestritt. Herausgekommen ist ein berührender Film über Fussball, das Zurechtfinden in einer neuen Heimat sowie Schuld und Vergebung. Rosenmüllers Film lässt sich Zeit bis zum legendären Spiel des Jahres 1956, in dem Trautmann (1923 - 2013) sich schwer verletzte, aber mit gebrochenem Halswirbel im Tor stehen blieb. Und dieses Tempo ist gut so. Denn der Fussball bildet nur den Rahmen für die bewegende Geschichte des gebürtigen Bremers.

Schauspieler David Kross hängte sich zur Vorbereitung des Films die Wohnung voll mit Trautmann-Bildern, wie er vor der Kinopremiere erzählte. Er verkörpert Trautmann hier als netten und auch charmanten Deutschen, der sich in England rasch anpassen kann. Kross macht das stets souverän. Die beste schauspielerische Leistung bringt er jedoch an den Stellen des Films, wenn Trautmann ins Grübeln gerät, wenn er über die eigene Schuld nachdenkt. Dann zuckt - auf der grossen Kinoleinwand wahrnehmbar - der Tränensack unter seinem linken Auge.

Beginnend mit «Trautmann» schüttet die ARD an vielen Abenden ein Füllhorn mit internationalen Kinoerfolgen über den Zuschauern aus. Einer der Höhepunkte dürfte die oscarprämierte koreanische Satire «Parasite» sein. Der Überraschungshit im coronageplagten Kinojahr 2020 läuft am 27. Juli um 22.45 Uhr im Ersten. Auf demselben Sender können Filmfans unter anderem auch die US-Tragikomödie «Green Book - Eine besondere Freundschaft» mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali (19. Juli um 20.15 Uhr) sowie das amerikanische Drama «Die Frau des Nobelpreisträgers» mit Glenn Close sehen (13. Juli um 22.45 Uhr).

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