Deutscher Vizekanzler: Werden im Zollstreit nicht alles mitmachen
Lars Klingbeil, deutscher Finanzminister und Vizekanzler, hat die USA im Zollstreit zu ernsthaften Verhandlungen ohne Drohungen aufgerufen.

Der deutsche Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil hat die USA im Zollstreit mit der EU zu ernsthaften Verhandlungen ohne Provokationen und Drohungen aufgerufen. «Unsere Hand bleibt ausgestreckt, aber wir werden nicht alles mitmachen», sagte der Sozialdemokrat nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Éric Lombard in der Nähe von Berlin.
Die Europäer wollten einen fairen Deal mit den US-Amerikanern. Zugleich müssten aber jetzt schon entschlossene Gegenmassnahmen vorbereitet werden, um Arbeitsplätze und Unternehmen in Europa zu schützen.
«Trumps Zölle kennen nur Verlierer», betonte Klingbeil mit Blick auf den US-Präsidenten Donald Trump. Sie bedrohten die US-Wirtschaft mindestens genauso stark wie die Unternehmen in Europa.
Zollkonflikt spitzt sich zu: EU kündigt Reaktion auf Trumps Strafzölle an
Trump hatte von Fortschritten in den Verhandlungen mit der Europäischen Union berichtet. Am Samstag hatte er Zölle in Höhe von 30 Prozent auf den Import von EU-Produkten ab 1. August angekündigt. Für den Fall, dass die USA den neuen Zollsatz einführen, will die EU unter anderem mit Gegenzöllen reagieren.
Klingbeil reist am Abend zu einem Treffen der G20-Finanzminister in Südafrika, bei dem die Zollpolitik der Vereinigten Staaten am Rande auch Thema sein wird. Der US-Finanzminister Scott Bessent reist allerdings nicht an, sondern lässt sich lediglich zu Gesprächen im Kreis der G7 zuschalten.