Thomas Gottschalk: Nun spricht der Arzt, der seinen Krebs operierte
Die seltene Krebsdiagnose von Thomas Gottschalk gibt zu reden. Nun spricht erstmals der Arzt, der den TV-Moderator operierte.
Das Wichtigste in Kürze
- Gottschalk wurde wegen eines seltenen, sehr aggressiven Angiosarkoms zweimal operiert.
- Jetzt spricht erstmals sein Arzt über die Diagnose des Entertainers.
- Prof. Jürgen Erich Gschwend betont: Garantien gibt es keine.
Er ist der Mann, dem Thomas Gottschalk wohl sein Leben verdankt: Prof. Jürgen Erich Gschwend (63), Leiter der Urologie am TUM-Klinikum Rechts der Isar in München.
Der renommierte Arzt operierte den Showmaster gleich zweimal, nachdem im Juli 2025 ein äusserst seltenes epitheloides Angiosarkom entdeckt worden war. Im Gespräch mit der «Bild»-Zeitung betont der Experte: «Das Ziel der Behandlung ist ganz klar die Heilung!»
Dennoch macht Gschwend deutlich, wie heimtückisch diese Krebsart ist: «Diese Krebsart ist sehr aggressiv.» Dieser Tumor greift demnach Zellen der Blutgefässe an – bei Gottschalk befiel er das Weichgewebe rund um die Blase.
Zwei Operationen – ein komplizierter Kampf von Thomas Gottschalk
In den vergangenen Monaten entfernte der Urologe Tumorgewebe, Teile des Harnleiters, Teile der Blase und umliegendes Gewebe. «Es ist wichtig, dass alle Krebszellen entfernt werden. In manchen Fällen ist deshalb eine weitere OP nötig, um sicher zu sein, dass man alles erwischt hat», erklärt Gschwend.
Das besonders Tückische: Diese Tumorform kann theoretisch überall im Körper auftreten – an der Kopfhaut, im Brustbereich oder sogar am Herzen. Nur 40 bis 50 Fälle pro Jahr gibt es in Deutschland, im Bereich der Blase sind sie extrem selten.

Und oft macht der Tumor erst spät Beschwerden – frühe Schmerzen können einem Patienten das Leben retten. «Je früher ein Tumor gefunden wird, desto höher ist die Chance auf Heilung», sagt der Experte.
Strahlentherapie gegen unsichtbare Reste
Um das Rückfallrisiko zu minimieren, erhielt Thomas Gottschalk 33 Bestrahlungen. «Sie dienen dazu, auch die kleinsten Tumorreste zu zerstören», erklärt der Arzt. Ob später noch Chemo, Immun- oder zielgerichtete Therapien nötig sein könnten, entscheide sich individuell. Vor allem im Fall eines Rückfalls.
Gottschalk muss nun alle acht bis zwölf Wochen zur PET-CT-Kontrolle. Für Patienten sei die Zeit zwischen diesen Terminen eine enorme Herausforderung, so Gschwend: «Die Wartezeit zwischen den Untersuchungen ist sehr belastend.»

Eine Krebsdiagnose verändere das gesamte Leben: Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Wesensveränderungen – auch das gehöre zu dieser Krankheit. «Das geht jedem Patienten so», betont der Mediziner.
«Das schaffen wir schon» – Gottschalks Optimismus als Kraftquelle
Thomas Gottschalk zieht sich derzeit zurück, um sich vollständig auf seine Genesung zu konzentrieren. Unterstützung kommt vor allem von Ehefrau Karina: «Thomas ist von Tag eins an positiv und sagt: Das schaffen wir schon.»

Prof. Gschwend bestätigt: Positives Denken könne sich günstig auf den Behandlungserfolg auswirken. Die bisherigen Therapien zeigen Wirkung – doch Garantien gebe es bei solch seltenen Tumoren nicht. «Ob noch mal etwas wiederkommt, kann man nie prognostizieren.»
















