Shitstorm um Caroline Wahl: Ferrari-Fahren als Tabubruch?
Der aktuelle Shitstorm um Caroline Wahl zeigt, wie kontrovers weiblicher Erfolg wahrgenommen wird.

Erfolgsautorin Caroline Wahl steht im Zentrum eines Shitstorms. Mit drei Bestsellern wurde sie bekannt. «22 Bahnen» wurde verfilmt, «Windstärke 17» und «Die Assistentin» erreichten hohe Verkaufszahlen.
Doch gerade mit dem neuesten Roman schlug die Kritik zu. Ihr wird vorgeworfen, Armut literarisch zu verarbeiten, ohne diese selbst erlebt zu haben.
Laut dem «Norddeutschen Rundfunk» monieren Kritiker auf Social Media, eine «Rich Girl»-Perspektive schliesse Authentizität aus. Der Vorwurf: Sie nutze gesellschaftliche Themen, um sich und ihren Erfolg zu inszenieren.
Kritik an Lebensstil und Image von Caroline Wahl
Wahl zeigte sich öffentlich begeistert von Sportwagen und sprach im offen über ihre Auto-Liebe.
Ihre offene Freude am Luxus brachte ihr zusätzlichen Gegenwind ein. Gerade Frauen kritisieren ihr Auftreten besonders scharf.
Die Empörung: Wer über Armut schreibt, dürfe nicht mit Statussymbolen im Rampenlicht stehen. Nach Darstellung von der «taz» wurde Wahl für ihr Verhalten als heuchlerisch und unangebracht gebrandmarkt.
Reaktionen in den Medien und auf Social Media
Die Debatte entflammte besonders nach dem Erscheinen von «Die Assistentin». Kritiker verlangen mehr Tiefe in der literarischen Aufarbeitung sozialer Fragen.
Gleichzeitig wird Wahl wegen ihrer Selbstdarstellung angefeindet, oft auch persönlich und auf äusserliche Merkmale bezogen. Gleichzeitig finden sich Stimmen, die die Häme gegen Wahl für überzogen halten.

Laut dem «Norddeutschen Rundfunk» sprechen Buchhändler und Branchenexperten von einer «unangemessenen» Debatte. Autorinnen müssten akzeptiert werden, auch wenn sie mit ihrem Erfolg nicht hinterm Berg halten.
Erfolg und die Angst vor starken Frauen
Im Literaturbetrieb machen daher viele die Beobachtung: Mächtige Frauen polarisieren. In Online-Foren führen auch Frauen besonders scharf geführte Debatten gegen Autorinnen wie Wahl.
Die Reaktionen zeigen gesellschaftliche Spannungen im Umgang mit weiblichem Erfolg. Wahl selbst gibt an, von der Wucht der Anfeindungen überrascht zu sein.
Auf Instagram reagierte sie mit: «wtf?!?!» und schilderte, wie sehr sie die persönliche Kritik getroffen habe. Trotzdem bleibt sie ihrer Linie treu und verweist auf die künstlerische Freiheit, auch unbequeme Themen anzugehen.