Zwei Oscars gewann der neue Filme von Quentin Tarantino, den der Regisseur selbst als «Liebesbrief» an Hollywood beschreibt.
Leonardo DiCaprio (r) als Rick Dalton und Brad Pitt als Cliff Booth in einer Szene des Films «Once Upon a Time in Hollywood». Foto: Sony Pictures Entertainment/dpa
Leonardo DiCaprio (r) als Rick Dalton und Brad Pitt als Cliff Booth in einer Szene des Films «Once Upon a Time in Hollywood». Foto: Sony Pictures Entertainment/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit «Once Upon a Time in Hollywood» legte Quentin Tarantino im vergangenen Jahr eine starbesetzte Hommage an die Traumfabrik am Ende der 1960er Jahre vor.

Für den Regisseur, der schon als Kind in Los Angeles gelebt und später in einer Videothek gearbeitet hat, war der Film zugleich eine Zeitreise zurück in die eigene Biografie.

Er selbst bezeichnete sein mit zwei Oscars ausgezeichnetes Werk als «Liebesbrief an Hollywood» - diesmal nicht nur mit Kunstblut, sondern mit viel Herzblut geschrieben. Mittlerweile liegt «Once Upon a Time in Hollywood» auf DVD und Blu-ray vor, mit ausführlichen Extras zur Produktion, Mode, Musik und den Autos der Zeit sowie Gesprächen mit den Beteiligten.

In zweieinhalb Stunden entwirft der Film das Bild einer ziemlich maroden Traumfabrik, die längst vom Fernsehen dominiert wird. Tarantinos fiktiver Protagonist Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) muss sich als Serien-Darsteller in Cowboy-Klamotten durchschlagen, auch wenn ein angegrauter Produzent, wunderbar verkörpert von Al Pacino, noch von grossen Kinozeiten träumt. Ricks Karriere geht stetig bergab, zum Glück kann er sich auf seinen Stuntman und Freund Cliff Booth (Brad Pitt) verlassen.

So lässig wie hier sah man den gut gealterten Pitt lange nicht mehr agieren, dafür heimste er einen Oscar als bester Nebendarsteller ein. Der Film erweist denen seine Reverenz, die im Schatten der Stars stehen: Maskenbildner, Statisten, Kinobesitzer oder eben einer wie Cliff Booth, der mit seinem Hund in einem schäbigen Wohnwagen lebt, und um jeden Stunt-Job kämpfen muss. Und ein abgründiges Geheimnis trägt der vermeintliche Sonnyboy auch noch mit sich herum.

In dieses bis in die letzte Leuchtreklame exakt nachgebildete Gemälde von Hollywood webt Tarantino dann noch einen dunklen Schatten ein. Es geht um die reale Ermordung der Schauspielerin Sharon Tate (Margot Robbie), der schwangeren Ehefrau von Regisseur Roman Polanski, durch Mitglieder der sektenartigen Manson Family. Aber in diesem Film nimmt die grausige Tat einen anderen Verlauf, die Kunst hat ihre eigene Wahrheit.

«Once Upon a Time in Hollywood», von Quentin Tarantino. Erschienen bei Sony Pictures Home Entertainment.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Quentin TarantinoFilmeAcademy AwardsHundRoman PolanskiKunstSonyHollywood