Schüsse durch Polizeibeamte in Hamburg nach Bedrohungslage
Schüsse in Hamburg: 74-Jähriger bedroht Polizei mit Waffe bei Zwangsvollstreckung. Beamte schiessen in Notwehr. Verdacht auf Reichsbürgerbezug wird geprüft.

Am Freitagnachmittag (12. Dezember) entwickelte sich eine routinemässige Amtshandlung zu einem dramatischen Polizeieinsatz. Beamte des Polizeikommissariats 25 begleiteten eine Gerichtsvollzieherin in die Jevenstedter Strasse im Hamburger Stadtteil Lurup.
Gegen 14:12 Uhr eskalierte die Situation völlig unerwartet, als ein 74-jähriger Mann die Einsatzkräfte mit einer scharfen Schusswaffe bedrohte. Die Polizisten sahen sich plötzlich einer lebensbedrohlichen Lage gegenüber.

Der Rentner zielte laut Pressemitteilung der Polizei unmittelbar auf die Beamten und zwang sie dadurch zum Handeln. In dieser kritischen Notwehrsituation machten die Ordnungshüter von ihrer Dienstwaffe Gebrauch und schossen den Angreifer nieder.
Schüsse auf Hamburger Rentner: Polizei reagierte auf Bedrohungslage
Der 74-Jährige erlitt durch die Schüsse Verletzungen und musste umgehend medizinisch versorgt werden. Rettungskräfte brachten ihn sofort in ein nahegelegenes Krankenhaus.
Am Samstagmorgen bestätigte die Polizei, dass sich der verletzte Mann in einem stabilen Zustand befindet. Die eingesetzten Polizeibeamten blieben bei dem dramatischen Vorfall glücklicherweise unverletzt.
Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes übernahm nach den Schüssen die psychosoziale Betreuung aller Beteiligten vor Ort, so die Polizei.
Gehörte der 74-Jährige zu den Reichsbürgern?
Gegen den 74-jährigen Rentner wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen, so die «Bild». Die Ermittler gehen davon aus, dass er Schüsse auf die Polizeibeamten zielen wollte und damit deren Leben bedrohte.
Bei der beschlagnahmten Waffe handelt es sich nach ersten Untersuchungen um eine scharfe Schusswaffe. Besonders brisant sind neue Erkenntnisse bezüglich der Motivation des Täters.

Die Polizei prüft intensive Verbindungen zur sogenannten Reichsbürgerszene, da erste Anhaltspunkte in diese Richtung deuten. Diese Entwicklung könnte dem Fall eine zusätzliche politische Dimension verleihen.
Die Nachermittlungen: Entschärfer im Einsatz
Am Abend nach dem Vorfall waren laut der «Süddeutschen» Entschärfer der Hamburger Polizei in der Jevenstedter Strasse im Einsatz. Schwer bewaffnete Beamte mit Schutzwesten und Helmen durchsuchten das Grundstück des Verdächtigen.
Die Feuerwehr unterstützte die Massnahmen durch Ausleuchtung des Geländes vor dem Wohnhaus. Das Dezernat Interne Ermittlungen übernahm wie üblich die Prüfung der Rechtmässigkeit des polizeilichen Einsatzes der Schüsse.












