Prinz Charles hat von einem Katar-Scheich Geldkoffer angenommen – Spenden für seine Wohltätigkeitsorganisation. In Grossbritannien sorgt das für rote Köpfe.
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Prinz Charles in Erklärungsnot. - Getty Images

Das Wichtigste in Kürze

  • Wirbel um den britischen Thronfolger Prinz Charles.
  • Der Queen-Sohn hat Geldspenden in Millionenhöhe von einem umstrittenen Scheich angenommen.
  • Nun wurde eine Ermittlung eingeleitet.
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Der britische Thronfolger Prinz Charles (73) steckt in Erklärungsnot. Zwischen 2011 und 2015 nahm der zukünftige König drei Koffer mit je einer Million Franken entgegen. Laut seinen Angestellten waren es Spenden für seine gemeinnützige Organisation.

Absender der grosszügigen Geschenke: Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani, der ehemalige Premierminister von Katar. Mit einem geschätzten Vermögen von 1,2 Milliarden Franken ist er laut «Forbes» einer der reichsten Männer Katars.

Prinz Charles
Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani, ehemaliger Premierminister Katars, soll Prinz Charles drei Millionen Franken in Koffern zukommen lassen haben.
Prinz Charles
Prinz Charles bei einem Besuch in Katars Hauptstadt Doha 2014.

Zum Reichtum soll der Scheich dank zwielichtiger Methoden gekommen sein. So tauchte sein Name unter anderem in den Pandora Papers und Panama Papers auf.

Prinz Charles in Kritik

Die Geschichte sorgt in Grossbritannien für Wirbel und bringt sogar eingefleischte Monarchisten in Erklärungsnot.

So auch «Daily Mail»-Kolumnist Stephen Glover: «Niemand behauptet, dass sich der Prinz auch nur im Geringsten käuflich verhalten hat (...), aber meine Güte, was für ein entsetzliches Urteilsvermögen Charles gezeigt hat. Entweder ist er erstaunlich naiv oder arrogant (...) – sehr wahrscheinlich ist es beides.»

Glover glaubt: Ein kluger Mann würde nie Geldgeschenke in dieser Höhe annehmen, «egal wie gut der Zweck oder wie sauber der Spender.»

Wird die britische Monarchie nach dem Tod der Queen bestehen bleiben?

Untersuchung eingeleitet

Laut Briten-Medien könnten die Geld-Spenden nun ein übles Nachspiel für Prinz Charles haben.

Wie die Nachrichtenagentur SDA mit Verweis auf die «Times» und den «Telegraph» meldet, hat die Wohltätigkeitskommission nun eine Untersuchung eingeleitet.

Zwar ist es legal, Bargeld in Millionenhöhe anzunehmen, doch solche Spenden lösen Bedenken aus. So könnten sie zur Geldwäscherei oder Steuerbetrug verwendet werden.

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King Charles mit seiner Mutter Queen Elizabeth. - keystone

Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Stiftung des 73-Jährigen für Schlagzeilen gesorgt: Damals ging es um Korruptionsvorwürfe gegen seine Prince's Foundation. Deren damaliger Chef ist mittlerweile zurückgetreten. Er soll einem saudischen Geschäftsmann im Gegenzug für Spenden Unterstützung bei einem Ritterschlag und der britischen Staatsbürgerschaft zugesagt haben.

Das Königshaus betonte, Prinz Charles habe keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt.

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