Natalia Wörner spielt in Pandemie-Drama «Die Welt steht still»
Das TV-Drama «Die Welt steht still» bezieht sich auf die erste Corona-Welle 2020, wobei Natalia Wörner die Pandemie aus Sicht einer Ärztin schildert.

Das Wichtigste in Kürze
- Das deutsche TV-Drama «Die Welt steht still» dreht sich um Corona.
- Hintergrund ist die erste Welle im Frühjahr 2020.
- Die Schauspieler verkörpern Angst und Ohnmacht – all das, was auch heute noch präsent ist.
Das Thema Corona hat bisher in so gut wie keinem deutschen Fernsehfilm eine Rolle gespielt. Nun widmet sich ein Drama der Pandemie: «Die Welt steht still» ist am Montag um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.
Der Anfang des Films ist zugleich das Ende. Eine Frau wird künstlich beatmet. Es ist die Konstanzer Intensivmedizinerin Dr. Carolin Mellau (Natalia Wörner).
Es folgt ein Rückblick auf den Beginn des Jahres 2020: Carolin möchte eigentlich eine Auszeit von ihrem Job im Krankenhaus nehmen. Dies, um sich um ihre Kinder kümmern zu können. Denn ihr Mann Stefan (Marcus Mittermeier) will mit seinem Kammerorchester auf Tournee gehen.

Doch die Tournee wird bald abgesagt, und Carolin ist als Mitglied des Krisenstabs bald rund um die Uhr im Einsatz. Als Anästhesistin, die Covid-19-infizierte Patienten intubiert, trägt sie ein hohes Infektionsrisiko, das sie ausblendet. Das gilt gerade auch für Zuhause. Dort verbringen Tochter Luzy (Lilli Barshy) und Sohn Tim (Jona Eisenblätter) den Tag, denn sie können nicht zur Schule.
Natalia Wörner darf ihre Mutter nicht sehen
Dann schlägt das Virus richtig zu, das Wort «systemrelevant» macht die Runde, es kommt schnell zu Existenzsorgen. Stefan verliert sein Einkommen und ein älterer Nachbar erweist sich als Corona-Leugner.
Er erkrankt selbst schwer daran. Das ungeschulte Klinikpersonal ist bald erschöpft. Dies, zumal es an Schutzkleidung, Beatmungsgeräten und Intensivbetten fehlt.

Die Szenen mit erkrankten und einsamen Patienten sind die dramatischsten im ganzen Film. Carolin hingegen darf ihre Mutter nicht im Pflegeheim besuchen. Auch vieles andere geht einfach nicht mehr.
Fokus auf die erste Welle im Frühjahr 2020
Regisseur Anno Saul (58) zeigt im TV-Drama alles, was mit der ersten Welle der Krankheit im Frühjahr 2020 verbunden wird. Dazu gehören Ansteckung, Kontaktsperre, Quarantäne, Verschwörungen, Unterricht daheim und natürlich die Hygieneregeln. Saul packt einiges Wissen in die Dialoge und schneidet gelegentlich Dokuszenen in die Spielhandlung.
Gedreht hat der Regisseur unter strengen Hygienebestimmungen mitten im zweiten Lock-down im Frühjahr 2021. Dies mit der fachlichen Beratung von Medizinern und originalgetreu in einem stillgelegten Krankenhaus.
Die Figuren wie Natalia Wörner verkörpern alle auf verschiedene Art die Hauptthemen dieses gelungenen Films: Angst, Ohnmacht, Skepsis, Verzweiflung, Unsicherheit und Überforderung. All dies ist für den Zuschauer von heute noch sehr präsent, da die Pandemie noch lange nicht vorbei ist.