Ex von Diddy packt über verstörende Sex-Partys aus: «Ekelhaft»
Im Prozess gegen Diddy hat nun die wohl wichtigste Zeugin ausgesagt: Seine Ex Cassie Ventura. Die Sängerin berichtet von Sex-Orgien, Drogen und Gewalt.

Das Wichtigste in Kürze
- Cassie Ventura ging während ihrer Beziehung mit Diddy durch die Hölle.
- Vor Gericht berichtet die Sängerin ausführlich von seinen kranken Sex-Partys.
- Sie habe sich danach immer «angewidert und gedemütigt» gefühlt.
Hochschwanger mit ihrem dritten Kind taucht Cassie Ventura (38) in New York vor Gericht auf. Die Sängerin sagt gegen ihren Ex Sean «Diddy» Combs (55) aus. Der Musik-Mogul sitzt seit September in Untersuchungshaft.
Der Vorwurf? Sexhandel, Förderung von Prostitution und organisierte Kriminalität.
Cassie war gerade mal 19 Jahre alt, als sie den 17 Jahre älteren Diddy kennen und lieben lernte. Sie unterschrieb damals einen Vertrag beim Label des Rappers «Bad Boy Records».
Cassie: «Tagelang Sex mit Fremden»
Was die heute bald dreifache Mutter zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste? Dass Combs ihr das Leben zur Hölle machen wird.
Bereits früh hätten die Treffen begonnen, bei welchen sie mit anderen Männern Sex haben musste und Diddy zusah. «Ziemlich schnell wusste ich, dass ich das nicht tun wollte», so Cassie.

Doch sie sei superjung, naiv und verliebt gewesen. Sie wollte ihn glücklich machen, schildert die 38-Jährige. «Irgendwann hatte ich das Gefühl, keine grosse Wahl mehr zu haben.»
Als sie auf die berüchtigten «Freak Off»-Partys zu sprechen kommt, beginnt Cassie zu weinen. Wie das Ganze ablief? «Tagelang wach bleiben, Drogen und andere Substanzen nehmen, trinken. Tagelang Sex mit einem Fremden haben», erinnert sie sich.
Sexpartys dauerten bis zu 72 Stunden
Die verstörenden Sexpartys seien zu einer Art Job geworden. Sie dauerten zwischen 36, 48 und 72 Stunden. Die längste habe vier Tage gedauert. Bei jeder Party seien etwa zehn grosse Flaschen Babyöl verbraucht worden.
«Ich war angewidert. Ich war gedemütigt. Mir fehlten damals die Worte, so schrecklich fühlte ich mich. Ich konnte mit niemandem darüber reden», so Cassie über die dunkle Zeit in ihrem Leben.

Das Einzige, was sie an den «Freak Offs» genossen habe, sei die Zeit gewesen, die sie mit Combs verbracht habe.
Teilweise sei der Rapper selbst an sexuellen Handlungen beteiligt gewesen. Und manchmal habe er nur zugesehen – sogar aus anderen Räumen per Facetime. Cassie: «Es war seine Fantasie, alles zu steuern – was gesagt wird, wie man sich verhält.»
«Zu viel Urin in meinem Mund»
An etwas erinnert sich die Sängerin noch ganz genau: Diddy habe gewollt, dass ein Escort ihr in den Mund uriniert. «Es war erniedrigend, überwältigend und ekelhaft», so Ventura. «Ich habe mich verschluckt – es war zu viel Urin in meinem Mund.»
Nach den Sexpartys waren die Hotelzimmer jeweils verwüstet. Die Bettwäsche sei mit Urin und Blut verschmiert gewesen, erklärt Cassie.
Lange traute sie sich nicht, zu den «Freak Offs» Nein zu sagen. Denn sie wusste nicht, wie Diddy darauf reagieren würde. Doch einmal, im Jahr 2016, wollte sie eine Party vorzeitig verlassen.
«Sean kam hinterher, packte mich, warf mich zu Boden, trat mich, schleifte mich zurück ins Zimmer», schildert Cassie. Von der Prügel-Attacke gibt es auch ein Video (Bild unten), das vor Gericht als Beweisstück dient.
Diddy kontrollierte ihr ganzes Leben
Sowieso stand Gewalt während ihrer Beziehung praktisch an der Tagesordnung.
«Er schlug meinen Kopf gegen etwas, stiess mich zu Boden, trat mir gegen den Kopf. Meine Lippen platzten auf, ich hatte blaue Flecken, ein Veilchen, Prellungen am ganzen Körper», berichtet die zweifache Mutter.
In seinen Häusern seien zudem immer Waffen herumgelegen, um ihr Angst einzujagen.

Diddy habe ihr gesamtes Leben kontrolliert. Wenn Cassie nicht auf seine Anrufe oder Nachrichten reagierte, schickte er Angestellte los, um sie zu suchen.
«Er kontrollierte jede Minute meines Tages – einfach alles, was ich tat», sagt sie.
Diddys Anwälte dementieren Sexhandel
Diddys Team dementiert den Sexhandel und behauptet, dass alle freiwillig an seinem Sexualleben teilgenommen hätten. Dass er einige seiner Freundinnen verprügelt hatte, räumte der Rapper ein.
«Sean Combs ist ein komplizierter Mann, aber dieser Fall ist nicht kompliziert. Es geht um Liebe, Eifersucht, Untreue und Geld», teilten seine Anwälte mit.
Zudem unterstellten sie den Opfern, nur auf Diddys Kohle aus zu sein. «Fragen Sie sich, warum sie diese Anschuldigung jetzt erheben? Was ist ihr Motiv? Für viele von ihnen ist die Antwort einfach: Geld», hiess es.